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Mit Geld und breiter Basis für den Ortskern Wolbeck?

Münster-Wolbeck. Welche Chancen bietet das neue Bund-Länder-Programm "Aktive Stadt- und Ortsteilzentren" für Wolbeck? Zum Diskutieren über dieses Programm, das Fördermittel für die „Sanierung und Aktivierung von Ortsteilzentren“ vorsieht, hatte die SPD am Dienstagabend eingeladen.

SPD will Zentrumsforum und Förderantrag an das Land NRW

Wolfgang Heuer war gekommen, Bürgermeister-Kandidat und Vorsitzender des Planungsausschusses des Rates der Stadt Münster und seiner Ratsfraktion, ebenso der planungspolitische Sprecher der Fraktion, Karl-Heinz Winter, und auch Gabi Hesse-Ottmann aus der Bezirksvertretung konnte der gastgebende Ratsherr Kurt Polling begrüßen.

NRW-Programm auf Wolbeck beziehen

Schnell, auf breiter Basis und mit professioneller Unterstützung wolle die SPD an die Ortsgestaltung in Wolbeck gehen, so Heuer, und der Rat der Stadt Münster solle noch in diesem Jahr einen Förderantrag in Düsseldorf stellen: Verbindliche Ergebnisse erzielen und letztlich an Geld kommen. Für Münster sei eine Verwaltungsvorlage schon auf dem Weg. Die „könnte man auch auf Wolbeck beziehen“, meinte nicht nur Pölling. „Es kann nicht sein: immer nur Innenstadt!“, habe man in der SPD gefunden, sagte Winter. Damit trafen sie am Dienstagabend einen Nerv, das zeigten viele positiven Reaktionen und das Klopfen auf den Tischen der Gaststätte Sültemeyer.
Das Warten auf die Ortsumgehung habe „etwas müde“ gemacht, betonte Barbara Hoebink, und Dieter Alke, Vorsitzender des Bürgerforums, verlangte: Die Politiker sollten sagen, was gemacht wird, und es nach den Wahlen nicht wieder vergessen. Reinhard Sappok forderte, die vielen guten Vorschläge müssten von Fachleuten geprüft und zu einem Endkonzept zusammengestellt werden.

Der richtige Weg soll eine dauerhafte Leitschnur für alle schaffen

Kein fertiges Handlungskonzept verfochten die SPD-Politiker an diesem Abend, sondern einen Weg dahin: Was auf breiter Basis unter professioneller Unterstützung zustande komme, das machten dann auch viele dauerhaft zu ihrer Leitschnur: Diese Ansicht brachte Heuer aus seinem Wahlkreis Roxel mit, da habe man es erfolgreich so gemacht, professionell moderiert und planungsrechtlich abgesichert. Eine „Ideenbörse“ sei gut, spielte er auf eine CDU-Veranstaltung an, aber die Frage sei, wie der Prozess „letzten Endes zu einer Entscheidung geführt“ werden kann.
Die Bürger sollen über ein „Zentrumsforum“ in Meinungsbildung und Planung einbezogen werden, auch die Vereine und besonders der Gewerbeverein. Einige  Bürgern und Vereinsvertreter   beteiligten sich rege: Heimatverein: Bürgerforum und Förderverein Drostenhof. Nicht vertreten sei der Gewerbeverein, merkte Barbara Hoebink an.

Externes Planungs-Kompetenz soll herangezogen werden

Ein externes Planungsbüro solle man heranziehen, schlug der Heimatsvereins-Vorsitzende Josef Leifert vor, ob die SPD das nicht ihrem Antrag an den Rat hinzufügen könne? Das versprachen die SPD-Vertreter bereitwillig. Aus der Parteiendiskussion eines Wahlkampfes wolle die SPD den Prozess heraushalten, betonte Heuer mehrfach. Ob man denn, fragte Josef Leifert, schon die anderen Parteien entsprechend gefragt habe? Das konnte Pölling nicht bejahen.

Perle im Dornröschen-Schlaf*

Zum Zustand Wolbecks äußerten sich einige Bürger recht kritisch. Wolbeck, räumte Heuer auf eine negative Äußerung einer Frau ein, sei in keinem guten Zustand. Dass die Eigentümer von Häusern an der Münsterstraße heute nicht investierten, das könne er „gut verstehen“, „aber das wird sich ändern“. Ähnlich sah es Alfons Gernholt: „So schlecht ist Wolbeck auch nicht, aber vergammelt ist es.“ Wenn die Straße schön ausgebaut sei, dann sei mit einem Mal das Interesse der Hauseigentümer da. Beispiele kenne er genug. „Herausgeputzt“, sagte Winter, „wird Wolbeck ein Kleinod“. Von der Innenstadt her gesehen, sagte Heuer, habe Wolbeck einige Qualitäten, die anderen „gesichtslosen“ Stadtteilen fehlten und„überwiegend eher Chancen als Nachteile“. Manches stehe unter dem Finanzierungsvorbehalt, aber „ohne Ehrgeiz braucht man garnicht erst anzufangen“.

{xtypo_info} Eine Perle oder einem Dornröschen-Schlaf sei Wolbeck. Wo doch eigentlich was im Dornröschen-Schlaf liegt? Genau: Dornröschen.  {/xtypo_info} 

"Zentrumsforum" noch ohne Konturen

Nicht näher beschrieben die SPD-Vertreter die Konturen des "Zentrumsforums". Ein Fahrplan zur beschworenen Überparteilichkeit steht aus. Allerdings könne er sich, sagte Heuer am Mittwochabend, nicht vorstellen, wie die anderen Parteien sich dieser Idee verschließen wollten. Am Rande erwähnte Pölling noch "Arbeitsgruppen", an denen sich SPD-Vertreter beteiligen würden. Wo diese Gruppen organisatorisch anknüpfen sollen, sagte er nicht. Es wurden auch keine gegründet.

Gewerbeverein verspätet eingeladen

Warum der Gewerbeverein nicht vertreten war, zeigte sich am Samstag. Er hatte die Einladung der SPD erst am Vortag erhalten, darauf wies der Gewerbevereins-Vorsitzende Thomas Lutterbeck hin.
Zukünftig hätte er die Einladung gern etwas früher. Der Gewerbevereins-Vorstand hatte zur gleichen Stunde und zum gleichen Thema getagt.

 

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