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Marktstraße in Wolbeck

2016: Die Referenten Bernhard Karrengarn (v.l.) und Heinz Gallenkämper stehen vor einem Foto, das links noch die Mauer vor der Gaststätte Sültemeyer zeigt - und Kopfsteinpflaster. Foto: A. Hasenkamp, Fotograf in Münster.

Die Referenten Bernhard Karrengarn (v.l.) und Heinz Gallenkämper stehen vor einem Foto, das links noch die Mauer vor der Gaststätte Sültemeyer zeigt - und Kopfsteinpflaster. Foto: A. Hasenkamp, Fotograf in Münster.

Münster-Wolbeck. Mehr gingen nicht rein beim Film- und Vortragsabend des Heimatvereins Wolbeck zum Thema Heimat und Geschichte. Etwa 100 Gäste fanden am Freitagabend einen Sitzplatz im Saal des Pfarrheims von St. Nikolaus in Wolbecks Herrenstraße.

Heinz Gallenkämper beleuchtete Wolbecker Geschichte aus der Warte seines Familien-Hauses in der Marktstraße 42. Seit Jahrzehnten bewahrt und erschließt er Dokumente, auch Aufzeichnungen seines Vaters aus der Jugend- und Junggesellenzeit, hat Zeitzeugen befragt, Bücher gewälzt, Luftbilder gesammelt – und vieles mit Filmkamera und Camcorder in bewegtem Bild und Ton eingefangen. So war einer aus der Sippe Gerdes zu sehen, wie er einen Parademarsch vorführt, wie zu Kaisers Zeiten (wobei die zwei Damen im Vordergrund anderen Gesprächsstoff hatten).

Die starke Präsenz der Handwerker machte Gallenkämper lebendig, die erste Vermessung, die Wassermühle und den „Robbespierre von Wolbeck“. War alles besser in der „guten, alten Zeit“? Maria Frenz hatte sich schon vor Jahrzehnten darüber Gedanken gemacht und gedichtet. Bei Gallenkämper konnte man eine Frau in traditioneller westfälischer Tracht Frenz‘ Text lesen sehen und hören – Frenz hatte ganz nüchtern auch die Härten und Unbequemlichkeiten zur Sprache gebracht. Der Saal applaudierte begeistert dem so vielfältigen, lebendigen Gang durch die Jahrhunderte. „Es ist überwältigend“, merkte Josef Leifert an, einer der Beisitzer des Heimatvereins.
Für den zweiten Teil der abendlichen, multimedialen Zeitreise hatte Bernhard Karrengarn Fotos von früher (von Josef Haves) und von heute zusammen- und gegenübergestellt. Zu Beginn ordnete er Örtlichkeit und Historie in den Raum ein. Mit Karten zeigte er, wie nach lange einem Jahrnundert fast unveränderter Existenz aus Wigbold und Kirchspiel ein rapide wachsender Ortsteil von Münster wurde. Unter 1000 Einwohner gab es im Wigbold zu Beginn des 19. Jahrhunderts, inzwischen sind es fast 9000.

Sein Jahresprogramm setzt der Heimatverein mit einer Radtour nach Telgte fort (22.5.), es folgt ein „Volkssingen für alle“ (17.6.). Das Plattdeutsche pflegt der Verein beim plattdeutschen Gottesdienst (25.6.2016).

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