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Maibaum-Tradition an neuem Ort wiederbelebt

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Maibaum-Aufrichten und Tanz in der Mai mit dem Heimatverein Wolbeck und dem Löschzug Wolbeck. Foto: A. Hasenkamp, Fotograf in Münster.

Münster-Wolbeck. Vergnügt dreht sich ein kleines Mädchen Kreis auf dem Asphalt vor dem Feuerwehrgerätehaus, die Frauen und Männer des Spielmannszug spielen auf, einige Dutzend Menschen stehen im rund zwischen drei Feuerwehrfahrzeugen, zwischen denen Bernhard Karrengarn in die Mitte tritt: der Vorsitzende des Heimatvereins Wolbeck begrüßt die Gäste am Vorabend des 1. Mai zum Wiederaufleben einer Tradition in neuer Form: der Maibaum ist schon aufgerichtet, etwas versteckt steht der weiß gestrichene Koloss hinter einem satt grünen Baum.

Gewerbeverein Wolbeck hatte Maibaum-Tradition bis 2006 gepflegt

Die Maibaum-Tradition war zuletzt 2006 gepflegt wurden, damals war der Gewerbeverein Wolbeck federführend. Standort war damals der Marktplatz. Für die Renaissance hatte sich besonders Andreas Schwegmann eingesetzt, sagt Karrengarn, und bezeichnet Schwegmann als „Motor“.
Viele zogen mit: der Heimatverein Wolbeck, „die starken Männer“, so Karrengarn, des Löschzuges. Lange war der Kranz verschollen, auch die Zunftsschilder schienen verschwunden, fanden sich aber dann im Lager eines Wolbecker Handwerkers.

Maibaum neben dem Feuerwehr-Gerätehaus bekommt Kranz

Berthold Aland wirft das Drehleiter-Fahrzeug an, Frank Böckmann steigt in den Korb, den einige Kameraden mit dem Drahtseil des Kranzes verbinden. Behutsam geht es in die Lüfte, dann können die Gäste den Kranz sehen, bunte Bänder wehen bei Sonnenschein im Wind. Es sind mehr Gäste da als sonst, viele Vereine sind vertreten. Das hatte sich der Heimatverein so gewünscht: „Der Maibaum soll gewissermaßen Kontaktadresse werden, Treffpunkt derjenigen, die in so großer Zahl in ihren Vereinen und Gruppen das Leben in Wolbeck mitgestalten“, ruft Karrengarn.
Zeit für einige Mai-Lieder, das Trekkebühl spielt dazu: „Der Mai, der Mai, der lustige Mai“, „Grüß Gott, du schöner Maien“, „Nun will der Mai uns grüßen“. Diesmal wehen nur die Bänder vom Kranz. Die Schilder, es sollen über 20 sein, wollen die Veranstalter erst nach und nach, über die Jahre, am Baum anbringen. Es soll immer wieder etwas Neues geben. So darf man gespannt sein, welche Zunft wann auftaucht, und welcher Verein: Böttcher oder Kolping und andere mehr. Ein großer Vorteil ist der Standort: Mit dem Gerätehaus als Nachbar bietet der Baum einen schützenden Bau, wenn es mal regnen oder kalt sein sollte, Strom ist auch da und Platz.

Stadt und engagierte Bürger machten Maibaum möglich

Sehr zufrieden mit dem Besuch war Markfort. „Ich hätte nicht gedacht das es mit den Maibaum klappt“, sagte er. Aber die Stadt hatte den neuen Standort genehmigt, Hubertus Bäumer einen Baum gefunden, der war geschält  und gestrichen worden; Ludger Trütken hatte eine Hülse geschweißt, Norbert Runtenberg mit dem Vorstand des Heimatvereins kubikmeterweise Beton angerührt, Andreas Zumdick für eine sichere Verbindung von Baumspitze und Kranz gesorgt, die Kameraden (und eine Kameradin) des Löschzuges den Baum aufgerichtet. Lieber vorab, denn sie hatten damit keine Erfahrung. Eine Erfahrung nahm der Heimatverein mit: dass ein Löschzug während solch eine Aktion gleich zweimal zu einem Einsatz gerufen werden kann.
Am Sonntag appellierte Markfort an die vielen Gäste, zu Speis und Trank und Musik bleiben, zum Tanz in den Mai. Der Erlös komme der Jugendfeuerwehr zugute – das seien die, „die in der Zukunft für Ihre Sicherheit sorgen“.

Dass die immer gefragt ist, bewies der Abend: plötzlich übertönt die Sirene die Musik, sieben Kameraden schlüpfen in ihre Sicherheitskleidung, dann eilen sie mit zwei Fahrzeugen zu einem Rauchalarm ins Classic Service Center. Die Party kann weitergehen.

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