Website-Icon Wolbeck & Münster

Luft und Atem: Konzert mit Trio in un fiato

Werke von Günther Wiesemann bis Albinoni in St. Nikolaus aufgeführt

Münster-Wolbeck (agh). Die „unterschiedlichsten Epochen“ waren nur zwei – aber unterschiedlich waren die Werke beider in der Tat beim Konzert mit dem Trio in un fiato. Der Musiker und Komponist Günther Wiesemann war erneut mit einem interessanten Duo gekommen, diesmal mit Oksana Shnit an der Orgel und Mariia Kostina mit ihrer Querflöte, beide ausgebildet an Akademien in Kiew und sodann in Essen bzw. Detmold.

Vivaldi und drei Zeitgenossen bestritten den Hauptteil des Konzerts in der Kirche St. Nikolaus am Sonntagabend: Alessandro Marcello, Carl Philipp Emanuel Bach und Tomaso Albinoni. Solche Klänge sind beliebt und vertraut, ob so beschwingt wie Marcellos Adagio aus dem Konzert für Oboe und Orchester d-moll, ob der schwebend bis mit der Flöte tänzelnd wie Bach, etwas verträumt wie Albinonis Sonate F-Dur. Doch schon in Vivaldis Satz „Fantasmi“ gerät Unerwartetes ins Gehör.

Das sollte sich steigern: Für die andere Epoche stand Wiesemann als Komponist – in Stücken mit allerlei Schlagwerk, unterstützt von der Querflöte. Dazu war das Trio von der Empore herab in den Altarraum gekommen. Nicht nur, dass man so die Musiker sehen konnte, es erlaubte auch zu verstehen, wie Wiesemann aus der Klangröhre einen besonderen Klang, eine weitere Dimension schuf – durch Bewegung in der Luft. So gewann der Titel des Trios an anschaulicher Bedeutung, „in einem Atem“. Auf den konnte man sich einlassen anhand der Titel der zwei Werke als Denkanregung, „Die tägliche Neuheit des Himmels“ und „Anhalten, Staunen, Andacht“.

Der Applaus der etwa 17 Gäste des Konzerts war kräftig. Wiesemann dankte dem Kirchenmusiker von St. Nikolaus, Thorsten Schwarte, auch in der Corona-Krise zu den Musikern gestanden zu haben.

Die mobile Version verlassen