Landtags-Kandidaten bei KAB St. Ida zu Gast

Landtags-Kandidaten bei KAB St. Ida zu Gast
Babette Lichtenstein van Lengerich, Martin Gerhardy, Sandra Beer und Robin Korte bei der Podiumsdiskussion. Foto: A. Hasenkamp.

Kontroverses zu Wohnungsbau und Verkehr mit Babette Lichtenstein van Lengerich, Sandra Beer, Martin Gerhardy und Dr. Robin Korte

Münster-Gremmendorf. Der Landtags-Wahlkampf läuft: draußen präsentierten sich alle münsterischen Kandidaten für Südost am Wegesrand auf Plakaten, virtuell stellten sie sich am Donnerstagvormittag Schülern des Gymnasiums Wolbeck in einem „Speeddating“ individuell, abends gemeinsam bei einer Podikumsdiskussion in der Friedenskirche. Nicht alle: bei Teresa Küppers habe es eine Terminüberschneidung gegeben, so ihre Vertreterin Babette Lichtenstein van Lengerich; Ulrich Thoden, Die Linke, sagte kurzfristig wegen bevorstehender Quarantäne ab; die AfD wollten die Organisatoren dort nicht sehen: „wir sind eine katholische Vereinigung“, so Annegret Beiler, Teamsprecherin der KAB St. Ida, zu den WN, das vertrage sich nicht.
So versammelten sich hinter dem Tisch mit Osterkerze Sandra Beer, SPD, aus Wolbeck und die Innenstadt-Bewohner Martin Gerhardy, FDP, und Robin Korte, Bündnis 90 Die Grünen, und die CDU-Vertreterin. Andreas Nicklas moderierte – der bekannte CDU-Politiker hatte sein „Parteibuch zu Hause gelassen“.
Die KAB St. Ida hatte die Themen eingegrenzt: Arbeit und Soziales, Wohnen.
Beer möchte eine Art Wohn+Stadtbau auch auf Landesebene reetablieren – da blieb der Seitenhieb des Verweises auf die Probleme der LEG nicht aus. Lichtenstein van Lengerich befürwortet Vielfalt, und lehnte „Heuschrecken“ ab – das habe in Kinderhaus verheerend gewirkt. Dass Mieten gerade für Geringverdiener auch ein Rentenproblem bewirken, machte aus dem Publikum Marc Würfel-Elberg deutlich. Der Unternehmer hat deshalb Wohnungen gekauft, vermietet sie an einige seiner Angestellten und bietet sie später zum ratenweisen Kauf an. Für ihn sind die Mietpreis-Steigerungen ein zentrales Problem.
Prekären Arbeitsverhältnissen soll mehr Bildung entgegenwirken, so Beer, aber, so Gerhardy, nicht alle müssten Abi oder den Meister machen. Auch mit Haupt- und Realschulabschluss müssten Berufe möglich sein, die „ihren Mann oder ihre Frau ernähren“.
Den Albersloher Weg ausbauen? Dafür fanden sich Befürworter, Korte konterte: Was das denn bringe, wenn es in der innenstadt ohnehin eng bleibe? Beer brach eine Lanze für die WLE im Verbund mit Busangeboten.
Autoarm könne man im besten Fall erreichen, autofrei nicht, so Gerhardy – „autoarm“ hatte Korte als Ziel formuliert. Gerhardy lag daran, dass „Autofahrer nicht weiter kujoniert“ würden, verwies andererseits auf münsterische Defizite bei Mietlastenrädern – das könnten andere Städte besser. In die Innenstadt zu ziehen, so Lichtenstein, und dann Idylle zu erwarten, das passe nicht. Die beiden Kandidatinnen sin dunternehmerisch tätig – auch dadruch erschlossen sich in fast zwei Stunden mit Konsens und Dissens viele Zusammenhänge, vom Wohnen bis zum Brotpreis. Alle Kandidaten wollen an Wahlkampfständen präsent sein.

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