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Lachen aus russischer Tiefe: Petersburg Singers gewannen mit liturgischen und folkloristischen Werke

 Münster-Wolbeck.-  Mit einer Solisten-Ausbildung klingt auch ein Lachen ganz besonders. Das zeigten die fünf „Petersburg Singers“ am Sonntagabend in St. Nikolaus. „Sie legen jedes Mal zu“, meinte eine Zuhörerin anerkennend. Bei Rachmaninows „Dir singen wir, Dir danken wir“ hätte man die sprichwörtliche Stecknadeln fallen hören können. Reihum zeigten die Fünf ihre solistischen Fähigkeiten in feiner Abstimmung mit dem Chor.

Nicht neu war bei ihrem dritten Besuch in Wolbeck, dass sie dem liturgisch geprägten Programmteil Volkslieder zu Seite stellten. Diesmal jedoch machten sie einen Ausflug ins Humorige mit der Geschichte von den zwei Brüdern, die das Geld für ein Boot vertrinken und lachend dem Untergang ihrer löchrigen Billigeinkäufe zusehen. Chorleiter Vasilij Vassilenko führte auch in das ernste Leidens- und Liebeslied vom Postkutscher ein, der in Eis- und Schnee stirbt und noch an die Zukunft seiner Frau denkt. Aleksandr Gogol gab mit seinem durchdringenden, kirchenfüllenden Bass den grausamen Räuberhauptmann, den seine Geliebte zur Umkehr und zum Gang ins Kloster bewegt. Zweisprachig, russisch und deutsch, sangen sie Dimitri Bortnjanskis „Ich bete an die Macht der Liebe“.

Die fünf Solisten blicken zum Teil auch auf Theater- und Opernspiel zurück. Erfahrungen, die besonders Ivan Ermakovich beim Hochzeits-Werben eines Pärchens um den unerweichlichen Bastschuh-Handwerker ausspielte. So ernteten Ermakovich, Wadim Alexeew, Vasilij Vassilenko, Alexandr Beganski und Alexandr Gogol reichlichen Applaus. Sie bedankten sich mit zwei Zugaben.

Den beeindruckenden Schlußakzent setzten sie mit „Guten Abend, gute Nacht“.

Die Petersburg Singers eröffneten damit in der wohlverdient gut gefüllten Kirche von St. Nikolaus das kirchenmusikalische Programm für das 2. Halbjahr. Am Vorabend hatten sie in Marburg gespielt, am Montag wartete Hamburg.

{mostip}Beim nächsten Konzertermin begrüßt Wolbeck am Sonntag, den 14. Oktober um 18 Uhr den Domorganisten von Münster, Thomas Schmitz, mit deutschen und englischen Werken sowie Improvisationen.{/mostip}

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