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Wie Kunstprojekte des Gymnasiums Wolbeck „Aura“ im Zweckbau schaffen

Münster-Wolbeck (anh). Außen hat sich die „Rostlaube“ schon vor Jahren runderneuert, Rost wich Glanz und Farbe. Drinnen blieben zunächst kahle, weiße Wände, durch die schon seit 1975 Schülergenerationen strömten.

Hier haben Schüler und Lehrer des Gymnasiums Wolbeck einiges geändert. Eine neue „Aura“ soll das „Projekt Schulgestaltung“ bringen. Schülerinnen und Schüler schaffen ein „harmonisch zusammenwirkendes Gestaltungskonzept für alle Schulbereiche“, so das hoch gesteckte Ziel des Kunstlehrers Claus-Ulrich Siebe, 59, der schon unter Direktor Gerd Hagemann wirkte. Die Räume sollen je nach Funktion und Gestaltungsspiel eine „individuelle Aura“ erhalten.

Gestaltung von Fluren im Schulzentrum: Kunst in der Schule

Ein Rundgang zeigte am Donnerstag Ergebnisse und Perspektiven. Einen Schwerpunkt auf die Gestaltung der Flure mehrerer Fachschaften legten die Schüler der Kunstlehrerin Gaby Reuter, 49, die seit 2004 am Gymnasium unterrichtet. So entstanden aus Unterricht, Kunst AG und Projekttagen Wandgestaltungen wie „Künstlerzitate“ und „Modulor“ im Flur Kunst, „Fußballspieler“ beim Sport, „Songlines“ in der Biologie, „Musiker“ und „CAFE“ beim Cafe Rost. Hier wurden die Perspektiven genutzt, die sich durch die teils weiten, aber beschränkten Durchblicke durch Glastüren und Fenster eröffnen. Inspirieren ließen die Schüler sich von Keith Haring, Roy Lichtenstein, Edward Hopper, der Kunst der Aborigines oder Le Corbusier.

Wandgestaltung „Lernen“ im Schüler-Selbstlernzentrum

Produkt mehrerer Generationen ist die Wandgestaltung „Lernen“ im Schüler-Selbstlernzentrum. Was die einen konzipierten, setzten viel später andere um. Siebe erinnert sich an die bange Frage, ob dies deren Absichten gerecht werden könne. Es konnte, die Erfinder waren sehr zufrieden mit dem Resultat ihrer Nachfolger. Besonders schwierig und nur im Ansatz umgesetzt ist das Gestalten der Treppenhäuser. Ein Anfang ist gemacht: Den früher tristen Abstieg zur Studiobühne zieren Wandgestalten, die „Besucher“.

Die Projekte sind längst nicht nur Sache der Mädchen. Die handwerklich aufwändige Zitate-Wand ist hauptsächlich ein Produkt der Jungen. Reuters Kunst AG konnte nach den Schulferien auch einige kreative Fünftklässler begrüßen.

Die Projekte fördern auch den Austausch, stellen die Kunstlehrer fest. Manchmal kommen Lehrer und Schüler auf Siebe oder Reuter zu.

„Wo etwas ansehnlich gestaltet ist, verhält man sich anders“

Vom Nutzen der Gestaltung sind die Kunstpädagogen überzeugt. Gestaltung wirke auf Verhalten zurück, „wo etwas ansehnlich gestaltet ist, verhält man sich anders“, so Siebe. Für die Finanzierung des Materials werden die Lehrer auch zukünftig gern und dankbar auf den Förderkreis zugehen.

Die beiden Lehrer haben sich noch mehr vorgenommen. Siebes Schüler drängen darauf, die Planung für den PC-Raum umzusetzen. Das sei allerdings nur nach und nach im Unterricht umzusetzen, so Siebe, denn der könne nicht nur aus Projekten bestehen.

Schüler möchten auch Treppenhäuser gestalten

In der Kunst AG sind auch Lea Vogeley und Laura Böcker, beide 14, sofort dafür, auch Wände in anderen „Sternen“ zu gestalten, auch die Treppenhäuser. „Da muss man ja jeden Tag durch“, sagt Lea Vogeley.

Als „Katastrophe“ bietet sich nach den Worten von Siebe ein Teil des Pädagogischen Zentrums dar, wo grünliche Stellwände an Heizkörper grenzen. Entwürfe gibt es auch hier schon, die geplanten Vitrinen allerdings seien ein erheblicher Kostenfaktor. Sie sollen eines Tages einen würdigen Rahmen abgeben, wenn die Schule ihre Ergebnisse von Kunstprojekten im Gymnasium Wolbeck präsentiert.

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