Kunsthistorikerin erschließt in St. Bernhard Welt des Porträts

Münster-Angelmodde. „Die Bildersprache ist uns nicht mehr geläufig“: Deshalb war die Kunsthistorikerin Sabine Makein-Kirchner wieder in St. Bernhard, diesmal, um die Bildersprache von Porträts zu erschlüsseln.


Dabei versprach sie am Montagnachmittag, nicht nur normale Bildbeispiele zu zeigen, sondern auch in Randgebiete einen Blick zu werfen.
Erstaunlich sei die Leistung der damaligen Künstler, die Vorstellung unmittelbarer Nähe, ja Vertrautheit zu schaffen. Aufgabe der Porträts sei es gewesen, einen Menschen zu vertreten, an ihn zu erinnern, ihn auch zu verehren. Darin sei das Porträt dem religiösen Bild ähnlich.
In Griechenland fanden sich Porträts aus dem sechsten Jahrhundert vor Christi Geburt, MumienPorträts aus dem ersten bis vierten Jahrhundert dann in einer ägyptischen Oase. Meist waren sie, wie bei den Karolingern, Sinnbild des Amts der Dargestellten.
Es waren Skulpturen, die den Anfang machten. „Die Skulptur bringt die Maleriei auf den Weg.“ Dann geht der Weg zur engen Übereinstimmung von Bild und Abgebildeten, zeigte die Kunsthistorikerin an einem Gemälde von Öl auf Holz aus London. Graues, schütteres Haar ist dann zu sehen, Falten und Bartstoppeln. „Das Porträt wirkt glaubwürdig.“ Zuvor hatte Makein-Kirchner schon einmal in St. Bernhard zur Bildersprache referiert; nun fanden sich wieder 18 Interessierte im Pfarrsaal ein.