Form und Farbe im Kunsthaus Kannen

Form und Farbe im Kunsthaus Kannen
Form, Farbe, Form - Vernissage im Kunsthaus Kannen, Amelsbüren, 14.5.2017 . Foto: A. Hasenkamp, Fotograf in Münster.

Zuletzt aktualisiert 15. September 2020 (zuerst 15. Mai 2017).

Münster-Amelsbüren (agh). Ob in zwei oder drei Dimensionen, Gemälden oder Objekten: Die Künstler der neuesten Ausstellung im Kunsthaus Kannen spielen mit Form und Farbe.

Alfred Olschewski variiert das Zusammenspiel von Farben in Reihe, Hans-Werner Padberg baut abstrakte, funktionsfreie farbig gefasste Objekte, Karl Bergenthal malt eine „wacklige Ordnung“, Matthias Klepgen schafft mit farbigen Fundstücken Welten in Miniatur, Bernhard Pfitzner bildet aus gebrauchten Papieren
neue Formate und Josef Schwaf fängt in seinen Bildern das bunte Licht von
Bühnenauftritten ein.

Aus den Werken der Künstler aus dem Kunsthaus könne man nicht auf die Biografie des Urhebers schließen, so am Sonntag die Kunsthistorikerin Dr. Karin Wendt; daher habe sie in ihrer Einführung darauf verzichtet, auf die Biografien einzugehen. Das Wissen um den Kontext des Entstehens, hier die geleistete soziale Assistenz, könne den Blick auf die Kunst auch verstellen.

Kunsthaus Kannen zeigt Outsider-Kunst

Das Kunsthaus Kannen bietet mit seiner Art der Präsentation erneut etwas, was selten zu erleben ist: Werke aus verschiedenen Phasen sind linear nebeneinander zu sehen, man kann die Entwicklung verfolgen. Besonders bei Olschewski. Frühes liegt nah am Gegenständlichen, kontinuierlich abstrahiert er radikal hin zu farbigen, immer senkrechten Streifen. Warum? Das erfahre man nicht von den Outsider-Art-Künstlern, so Wendt, da seien sie „ganz schweigsam“. Einige von Olschewskis Werken sind im LWL-Landesmuseum in der Sammlung „Stiftung der Linie“ zu sehen.

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Lauschen im Kunsthaus Kannen – auch als Buch

Das lichtdurchflutete Kunsthaus bietet auch Gelegenheit, Gedichte anzuhören, in einer „Hör-Insel“ mit Aufgezeichnetem von drei Autoren. Zur Vernissage bereitete einer von ihnen Wolfgang Brandl das Vergnügen, zwei seiner Text-Kreationen selbst vorzulesen; verschmitzte Gedanken mit einem Schuss Heinz Erhardt zum Alltag nicht nur des Menschen, sondern auch mal eines Wurms. Nachzulesen mit vielen anderen Texten im Buch „gedankenschwer und federleicht“.

Die Ausstellung ist zu sehen bis zum 10. September 2017. Außerdem ist ein Film zur Outsider Art im Kunsthaus zu sehen.