„Vergänglichkeit und Hoffnung“: Gelesen, gesungen, fotografiert

„Vergänglichkeit und Hoffnung“: Gelesen, gesungen, fotografiert
Als erste las im Kulturbahnhof Hiltrup Karin Honermann aus Hesses „Die Stadt“ - hinter ihr der Chor und Bilder der Photoprospectus-Ausstellung. Foto: A. Hasenkamp, Fotograf in Münster.

Zuletzt aktualisiert 4. Dezember 2015 (zuerst 20. November 2015).

Münster-Hiltrup. Das Thema „Vergänglichkeit und Hoffnung“ stand am Freitagabend im Kulturbahnhof im Zentrum einer Kombination von Vorlesen, Musik und Bildern.

Text und Bild im Kulturbahnhof Hiltrup

Den einen Teil des Themas, „Vergänglichkeit“, hatte der Foto-Club Photoprospectus mit seiner Foto-Ausstellung gesetzt (die WN berichteten), der Vorleseclub Hiltrup hatte 17 Stückchen Literatur für seine zehn Vorleser ausgewählt, darunter Hermann Hesses Die Stadt Tucholskys Augen der Großstadt und Michael Endes Trödelmarkt der Träume. Bei Endes „Ein Schnurps grübelt“, den schlichten Gedanken eines Kindes über sein Herkommen und seinen Weg nach dem Tod, reagierte das Publikum besonders stark.

Auch bei Gryphius, Kaschnitz, Rilke und Ingeborg Bachmann war der Vorleseclub zum Thema Vergänglichkeit und Hoffnung fündig geworden. Kirchliche Gesänge sind her besonders in ihrem Element: Die Schola Clementina sang u.a. Werke von Bach, Grahl, Rheinberger, Chilcott und Naujoks („May the Lord Send Angels“), vor der Pause das besonders berührende „Mögen Engelchöre dir nun singen“ von Sands und Chistills.

Schola Clementina ergänzt Foto-Ausstellung und Vorleseclub Hiltrup

Der von Petra Giebelhausen geleitete große Chor setzte eindrucksvoll ein, indem er den Introitus der Missa Pro Defunctis, Requiem, aus dem ersten Stock erklingen ließ: „Gregorianik hat etwas Sphärisches – das muss aus dem Off kommen“, sagte Giebelhausen gegenüber den WN. Das Klavier spielten Gisela Fuhrmanns und Nils Giebelhausen. Der Applaus im nicht ganz gefüllten Saal war lebhaft. Für Getränke und Naschereien sorgten Mitarbeiter von Solidaria; Gerda Rohkämper-Hegel lud als Moderatorin dazu ein, den Wein vergänglich sein zu lassen.