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Künstlerinnen aus Korea und Wolbeck erarbeiten gemeinsame Ausstellung

Münster-Wolbeck. Spät, aber dank festen Willens nicht zu spät haben zwei Künstlerinnen zu einer gemeinsamen Ausstellung zusammengefunden. Am Sonntag laden Angela Hoebink und Mi-Young  Park zur Vernissage im Kreativzentrum __punkt__. an der Münsterstraße in Wolbeck.

Angelika Hoebink zeigt Produkte ihrer Auseinandersetzung mit koreanischer Kultur,  Mi-Young  Park Malerei und Keramik. Noch ist die Ausstellung nicht fertig. Einige Bilder werden noch gerahmt und dann will Platz gefunden sein in Hoebinks Ausstellung, die schon seit September läuft und eigentlich am Sonntag enden sollte. Doch im Januar kam die Idee zur Zusammenarbeit. Zum Glück sind einige Werke verkauft. Zudem haben beide Querverbindungen zwischen ihren Werken ausfindig gemacht.

Wer was gemalt hat, das sollte man besser erfragen. Denn viele typisch koreanische Motive stammen von Hoebink und zumindest die am Mittwoch präsenten Gemälde der Koreanerin sind nicht als asiatisch zu bezeichnen. Der Europäer wird eher die Alpen erkennen oder eine Waldidylle aus der Nähe. Ein Freund, berichtet Park, habe ihr gesagt: „Das ist doch in Gievenbeck!“ Tatsächlich gehen die Werke auf Erinnerungen und ein spätes Entdecken des eigenen Geburtslandes zurück. Denn 1982 verließ Park das „Dorf hinter dem Hügel“ und zog nach Greven zu einer Tante, die wie damals viele der gut ausgebildeten koreanischen Krankenschwestern Arbeit in Deutschland gesucht hatte. Das Mädchen sollte eine gute Ausbildung bekommen. Sie begann auf der Hauptschule. Haupthürde: Deutsch. Doch in der Grevener Hauptschule wurden die ausländischen Schüler hervorragend gefördert, erzählt sie. Nach zwei Jahren wechselte sie auf das Gymnasium, machte das Abitur und nahm das Studium der Physik auf. Heute geht sie auf die Promotion zu und wirkt bereits als Lehrkraft an der Fachhochschule in Steinfurt.

Das Malen begann sie früh in Kursen an der VHS in Greven und hat es durchgehend weiter praktiziert. Nur nach der Diplomprüfung ließ das Studium ihr eine Weile keine Zeit mehr. Die technischen Fertigkeiten nimmt die Koreanerin als Voraussetzung des künstlerischen Ausdrucks sehr ernst. Zwei Jahre lang habe sie am richtigen Pinselstrich geübt.

Neben der Malerei engagiert sich die Künstlerin in der koreanischen Musik- und Trommelgruppe „AURASIE“, engagierte sich in der Studierenden-Vertretung für Asien an der Universität Münster und gründete 2001 das Institut für koreanische Kultur. Dort kann man auch Koreanisch lernen. Anfang Februar ehrte sie der koreanische Ministerpräsident mit einem Orden. Über diese Anerkennung ihres Instituts freut sie sich.

Längst hat Park auch die Kalligraphie in ihr Repertoire aufgenommen. Hinzu kommt das Töpfern, das ihr einen Zugang zu ihrem Geburtsland eröffnete. Sie lernte bei einem deutschen Meister, dann auch bei einem Koreaner in Münster.

Raku wuchs ihr schnell ans Herz. Hier zum Beispiel treffen sich ihre Interessen mit jenen von Hoebink. Deren Ausstellung sollte am 25. Februar mit einer Finissage enden, nun ist es „der Beginn einer Begegnung“, so Hoebink. Eine früher in Wolbeck lebende Taiwanesin hatte Hoebink den Kontakt vermittelt.

Erste Früchte der Zusammenarbeit sind am Sonntag bei der Vernissage von 14.30 bis 18 Uhr zu sehen. Dazu gibt es Geigenmusik von einem Teilnehmer an „Jugend musiziert“ und koreanische Küche. Die Ausstellung geht dann bis Ende April. Man habe noch viel gemeinsam vor, deuteten die beiden Künstlerinnen an.

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