Künstlerin Maria Lippert würdigt die von ihr bewunderte Kirche St. Agatha im Gallitzin-Haus

Münster-Angelmodde. Die Kirche St. Agatha hat es ihr angetan, und so hat Maria M. Lippert eine ganze Serie an Gemälden als Hommage gefertigt, die nun bis zum 4. Februar im Gallitzin-Haus zu sehen sind, gleich gegenüber der Kirche.

Zwei Jahre wohnte sie ganz in der Nähe, Am Kirchplatz 3, von der Küche der Wohngemeinschaft aus war St. Agatha zu sehen. In Gremmendorf wuchs sie auf, meist ging es nach Münster zur Petri-Kirche, mal nach St. Agatha: „Ich habe sie schon als Kind verehrt“, sagt sie bei der Vernissage am Sonntag über die „trutzige kleine Kirche“. Nun erschrecke sie die Entwicklung bei der Pfarr-Fusion in Südost.
Der Ausstellungsraum warf für die Exponate einige Probleme auf – der vielseitig genutzte Raum des Hauses, das unter Denkmalschutz steht, schränkt die Entfaltungsmöglichkeiten doch deutlich ein, ist Lippert etwas traurig. Sie braucht auch mal Platz am Boden, müsste auch verdunkeln können, damit eine Kombination von blauem Licht und Plastik zur Geltung kommt. Und die Aufhängungen für die Bilder passen nicht. So steht einige Gemälde am Boden, die Drahtseile hängen unbenutzt an der Wand.

Doch die strahlenden Farben ziehen das Auge der Besucher der Vernissage auch so auf sich. Einige kleinformatige Werke haben einen urwüchsigen Platz gefunden; sie ruhen auf den hervorstehenden Holzdübeln des Fachwerkhauses – eine sinnige, denkbar innige Verbindung zu Angelmodde. Das passt, mag es auch unfreiwillig sein. Von außen wie von innen hat  Lippert ihr Kirchlein dargestellt, die Formen gegenüber dem schlichten Original noch reduziert, zarte Schattenverläufe in einem hell gehalten Raum. Dass die Zeit nicht an dem Bauwerk aus dem 13. Jahrhundert vorbeigeht, hat die Künstlerin mit eingebracht, in dem sie die Farbe nach unten verlaufen ließ. In einem ganz ähnlichen Stil gehalten ist ein Kopfportrait – absichtlich lässt sie es überlappen mit der Architekturdarstellung. Und mitten im Raum steht ihr „Körperpanzer“, eine menschenhohe Schale aus kleinen Holzquadern, den Zeigefinger mahnend erhoben, ein abstraktes Gemälde dort, wo das Herz sitzt.

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Lippert, 1980 in Münster geboren, studierte ab 2002 in Münster, widmete sich Design, Gestaltungstechnik und Germanistik, nahm 2006 das Stdium an der Kunstakademie Münster auf, seit 2007 in der Klasse von Guillaume Bijl. Mit ihren teils aufwändigen Lichtinstallationen und pointierten kritischen Stellungnahmen zum Zeitgeschehen stellte sich mehrfach in Berlin aus, zudem in Gent, Hamburg und Maastricht, auch in Münster und Gelsenkirchen, demnächst in Bristol.