Konjunkturprogramm: Aufträge für 150 Schulferien-Baustellen

Zuletzt aktualisiert 23. März 2018 (zuerst 23. Juni 2009).

Münster/Bau-Aufträge. In den Sommerferien herrscht in Schulen und anderen Gebäuden der Stadt Münster für das Bauhandwerk Hochkonjunktur. 150 Baustellen mit einem Auftragsvolumen von insgesamt 14,6 Mio Euro werden nach Angaben von Stadtkämmerin Helga Bickeböller im Sommer in Angriff genommen. Im Vergleich zu „normalen“ Jahren sind das dreimal mehr Baumaßnahmen und das dreifache Bauvolumen.

Stadt  Münster verdreifacht Bauvolumen auf 14,6 Mio Euro

Wenn andere mit dem Urlaubskoffer losziehen, packen die Handwerker in 52 Schulen und 14 weiteren Gebäuden (darunter Kitas, Bürgerhaus Kinderhaus und Feuerwache 1) ihre Werkzeugkoffer aus. Die Stadt nutzt die Sommerferien schon immer, um in Schulen und öffentlichen Gebäuden Arbeiten durchzuführen, die den Unterricht und Dienstbetrieb stören würden. Normalerweise handelt es sich um 40 bis 50 Instandsetzungsmaßnahmen und 10 bis 15 Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen mit einem Gesamtvolumen von 4 bis 5 Mio Euro.
Die jetzt anstehende Verdreifachung des üblichen Bau-Ferienprogramms entspricht einem Gesamtpaket aus drei Bestandteilen: dem vom Rat initiierten lokalen Konjunkturstützungsprogramm, dem Konjunkturprogramm II des Bundes und den ohnehin im Haushalt eingeplanten Instandsetzungs- und Modernisierungsarbeiten.

Tausende Einzelaufträge für Handwerksbetriebe

Dabei handelt es sich um viele kleinteilige Projekte, von denen mindestens drei Viertel der Aufträge an heimische Handwerksbetriebe gehen. Um das riesige Volumen abwickeln zu können, hat die Stadt 30 ortsansässige Architektur- und Ingenieurbüros mit der Planung und Umsetzung von Einzelmaßnahmen beauftragt.

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Unter den 150 Vorhaben befinden sich auch einige Großprojekte, deren Umsetzung sich bis in den Herbst hineinziehen wird. In diesen Fällen werden die Arbeiten mit den betroffenen Einrichtungen abgestimmt. Zu nennen ist hier vor allem die umfassende energetische Sanierung der Idaschule, der Michaelschule und der Grundschule Kinderhaus-West. Die Ermittlung der erforderlichen Daten, die Planung und Arbeitsvorbereitung ist in diesen Fällen so umfangreich, dass die Sommerferien für vorbereitende Arbeiten benötigt werden und die eigentlichen Bauarbeiten erst im Herbst beginnen werden.

Außer dem extragroßen Sommer-Bauprogramm wickelt die Stadt noch zahlreiche weitere Projekte aus seinem Jahresprogramm ab. Dabei handelt es sich um Neu- und Erweiterungsbauten wie etwa die Erweiterung der Hansaschule, den Neubau des Feuerwehrgerätehauses Gievenbeck, die Sanierung von Frei- und Hallenbädern und den Neubau einer Kinder- und Jugendeinrichtung in Sprakel. Hinzu kommen kleinere Um- und Ausbauten sowie zahlreiche Instandsetzungsarbeiten – darunter bis Mitte Juni allein 3200 Reparaturaufträge.

Stadtkämmerin Bickeböller: „Unter dem Strich hat allein das städtische Immobilienmanagement von Januar bis Mitte Juni 2009 zirka 4500 Einzelaufträge mit einem Gesamtvolumen von 22,5 Mio Euro erteilt. Damit leistet die Stadt einen großen Beitrag zur Stützung der heimischen Wirtschaft.“

Einige große Baustellen aus dem „Sommerprogramm“:

Paul-Gerhardt-Realschule

Hier werden die 2007 begonnenen, umfassenden Sanierungsarbeiten fortgesetzt. Es ist vorgesehen, die restlichen alten Außentüren und einfachverglasten Fenster in Fluren und Klassen gegen hochwertige Elemente auszutauschen. Hierbei werden die Wärmebrücken im Bereich der Heizkörper vor den Außenwänden beseitigt. Zudem werden Rauchschutztüren in Flurbereichen angepasst. Weiter werden Oberböden erneuert und Anstricharbeiten ausgeführt. An den beiden Sporthallen werden zudem die Glasbausteinfassaden erneuert. Insgesamt sind hierfür Mittel von 1,16 Mio € vorgesehen.

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Eichendorffschule Angelmodde

In Flurbereichen und am Treppenhaus werden die einfachverglasten Fenster- und Türelemente erneuert. Zudem wird die Fluchttreppe am zweigeschossigen Bauteil ausgetauscht. Das Flachdach über der Aula erhält ebenso wie das Dach über dem Flur eine neue Abdichtung. Im Schulgebäude werden Teile der Elektroinstallation und der Alarmierungseinrichtungen erneuert, in Teilbereichen die Beleuchtung ausgetauscht. In der Sporthalle werden die WCs und Duschen grundsaniert und die Außenfassade instandgesetzt. Hierfür sind Mittel von 540 000 € vorgesehen.

Immanuel-Kant-Gymnasium Hiltrup

Im Musikraum werden die Fenster erneuert sowie Wand- und Bodenbeläge ausgetauscht. Über dem Haupteingang erhält das Flachdach eine neue Abdichtung. Des Weiteren werden im Schulgebäude verschiedene WC-Anlagen generalsaniert. Hierfür sind Mittel von 350 000 € vorgesehen.