Konfirmanden backen „Brot für die Welt“ – für Ausbildungs-Finanzierung

Konfirmanden backen „Brot für die Welt“ – für Ausbildungs-Finanzierung

Zuletzt aktualisiert 2. Oktober 2016 (zuerst 1. Oktober 2016).

Münster-Wolbeck. Wie Lucy aus Ghana an eine Ausbildung und so an ihre „große Chance“ kam, diesen Geschichte  liest Luna am Samstagnachmittag im kleinen Hof hinter der Bäckerei Kisfeld vor, für die anderen acht Konfirmanden. „Da wird auch unser Geld hingehen“, ergänzt Pfarrer Dr. Christian Plate.
Für die Aktion „Brot für die Welt“ buken Jannik, Annelie, Lisa-Sophie, Jonathan, Luna, Ruth, Nele, Anna und Janne, neun von insgesamt 15 Konfirmanden im Alter von 13 bis 14 Jahren    Brote, die am Sonntag beim Erntedankfest der evangelischen Gemeinde in Albersloh verkauft werden sollten. 50 Stück, um weitere Ausbildungen zu finanzieren, in Ländern wie Ghana, El Salvador oder Albanien.
Johann-Georg Kisfeld kommt um die Ecke, Getränke und Kuchenstücke auf einem Tablett. Erst nach der Stärkung geht die Arbeit richtig los.
Der Teig für das Dinkel-Mischbrot muss in Form gebracht werden. „Wir sind ein kleiner Betrieb, dafür haben wir keine Maschine.“ 900 Gramm soll der Teig auf die Waage bringen, dafür müssen die Konfis erst einmal ein Gefühl entwickeln. Und der Teig ist hübsch klebrig – großen Applaus gibt es, als die Waagen-Konfirmandin einmal fast aufs Gramm das Zielgewicht im ersten Anlauf trifft. Dass diese Genauigkeit gar zu viel Zeit kostet, merken sie schnell; die Schlagzahl steigt, immer mehr Teighaufen nehmen Brotform an, liegen auf einer seltsamen Unterlage, zwei Meter lang aus Stoff, auf etwas Mehl.
Warum eigentlich Brot, fragt Plate? Die „Konfis“ wissen es – Brot sei Grundnahrungsmittel, ein Symbol für Nahrung in der Bibel. „Ich bin das Brot des Lebens“, zitiert Plate Christus aus dem Evangelium nach Johannes.
„Bevor es in den Ofen geschoben wurde, schnitt man ein Kreuz hinein“, ergänzt Kisfeld.
„Der Teig muss so schnell geschnitten werden, das er nichts davon merkt“, sagt Johann-Georg Kisfeld. Eigentlich hätte Kisfeld jetzt frei und müsste erst um drei Uhr nachts in die Backstube; er stiftet Zeit, Energie und Teig.
Die nächste Lage Teig ist schnell geschnitten, zu zweit gehen die Konfis ans Werk.
Dann rein damit in den Ofen, wenn Kisfeld eine der vier Klappen geöffnet hat – „Darf ich das machen?“Aber wie sollen die Brote drin im Steinofen bleiben und die große Stoff-Unterlage, auf der sie liegen, wieder raus? Mit Schwung ziehen, sagt Kisfeld, die ausgetüftelte Mechanik erledigt den Rest. Die nächste Lage, bitte. Inzwischen werden die letzten Teig-Kugeln zusammengeknetet und geklopft von Konfis mit inzwischen reichlich angemehlten Gesichtern.

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Backen für Brot für die Welt in der Bäckerei Kisfeld mit den Konfirmanden des Jahres 2017. Foto: A. Hasenkamp, Fotograf in Münster.
Backen für Brot für die Welt in der Bäckerei Kisfeld mit den Konfirmanden des Jahres 2017. Foto: A. Hasenkamp, Fotograf in Münster.