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Königinnen im Duett – Adventsmusik mit Trompete und komplettierter Woehl-Orgel in Sendenhorst

Sendenhorst. Eine gute Woche sind die Register nun komplett, und schon möchte der Organist sie nicht mehr missen. Am 3. Advent stellte Benedikt Bonelli die Register der Sendenhorster Woehl-Orgel nach der Messe und am Abend im traditionellen Weihnachts-Konzert in St. Martin vor.

Beide Register gehörten zum französisch-romantischen Konzept der Sendenhorster Orgel, die Gerald Woehl vor sieben Jahren baute. Die Pfeifen steigern nicht die ohnehin gute Klangstärke, sondern erhöhen Helligkeit und Farbigkeit – das hatte Bonelli im August versprochen. Das schaffe den authentischen französisch-romantischen Klang, der dem Konzept der Orgel entspricht. Die im dritten Manual fehlenden Register waren Dulciane und Clairon harmonique. Das Clairon harmonique klingt wie eine Trompete, nur eine Oktav höher.

Das Versprechen ist eingelöst; Bonelli bewies es in seiner streckenweise ein bekanntes Kirchenlied aufgreifenden Improvisation. Hoch und klar klingen die Register solo, in der Kombination runden sie das  Klangbild ab.

Zugleich feierte das Konzert die Trompete, das einst „königliche“ Instrument. Bonelli hatte den Trompeter Jörg Weber für das Konzert gewinnen können.

Weber studierte Musikpädagogik in Münster, in Düsseldorf künstlerische Instrumental-Ausbildung. Nach dem Studium arbeitet der in Harsewinkel geborene Weber als freischaffender Künstler und als Pädagoge an der Max Reger-Musikschule in Hagen. Der Liebhaber historischer Instrumente wohnt in Neuss und arbeitet auch mit Chören und Orchestern zusammen.

Im Konzert in Sendenhorst spielte er meist die Piccolo-Trompete. Die C-Trompete erklang im  „Prayer of St. Gregory“ des amerikanischen Komponisten Alan Hovhaness und in Domenico Zipolis „Aria“. Die Aria bestach mit ihrem Wechselspiel der Melodieführung durch Trompete und Orgel. Bonelli stellte den Ideenreichtum des Komponisten Johann K. F. Fischer in der Passacaglia in d heraus.

Die musikalische Klammer stellte Georg Philipp Telemann. Von „Würde“ handelte die Eröffnung, ein Stück aus seinen „Heroischen Märschen“, von der Tapferkeit die schließende Sonata D-Dur.

Das musikalische Jahr in St. Martin endete so mit einer gelungenen Kombination von Werken und zwei königlichen Instrumenten auf hohem Niveau.

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