Klimawandel und Klimaschutz verbinden Münster und Rochester

Klimawandel und Klimaschutz verbinden Münster und Rochester
Bürgermeister Joksch besuchte "Climate-smart Municipalities" im US-Bundesstaat Minnesota. Foto: Energieagentur NRW.

Münster (SMS) „Rochester und Minnesota liegen mehr als 7000 Kilometer von Münster und NRW entfernt, der Klimawandel ist aber auch dort allgegenwärtig“, hat Bürgermeister Gerhard Joksch bei einem einwöchigen Aufenthalt in fünf Städten des „North-Star State“ genannten Bundesstaates im Norden der USA erfahren. Grund des offiziellen Besuchs war die 2015 von der Universität von Minnesota ins Leben gerufene Initiative zum städtepartnerschaftlichen Klimaschutz von Städten in NRW und in Minnesota. Je fünf Kommunen aus Minnesota und NRW beteiligen sich an diesem zunächst auf drei Jahre angelegten Projekt, das von den Umweltministerien der beiden Länder mitgetragen wird.

Münsters Partnerstadt in der Initiative „Climate-smart Municipalities“ ist Rochester, weltweit bekannt als Sitz der Mayo-Klinik. Weitere Klimaschutz-Partnerschaften bestehen zwischen Saerbeck und Morris, Siegen und Duluth, Iserlohn und Elk River sowie zwischen Arnsberg und Warren. Unterstützt werden die Städte durch staatliche Stellen, darunter die Energieagentur NRW und das Bundesumweltamt der USA.
Die Probleme, die den Kommunen durch den Klimawandel entstehen und die Lösungswege für Klimaschutz und Klimaanpassung sind in NRW und in Minnesota sehr ähnlich, hat Joksch bei dem Besuch erfahren. „Auch Rochester und die anderen Städte arbeiten daran, Energieeinsparung, Energieeffizienz und die Förderung der Erneuerbaren Energien gemeinsam nach vorn zu bringen.“

Größere Unterschiede sieht Joksch bei den finanziellen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen: „Städte in NRW und in Deutschland verfügen über wesentlich mehr Steuereinnahmen als unsere Partner in Minnesota. Wir können deshalb stärker in Klimaschutz und Klimaanpassung investieren als die ‚Minnesotians‘.“ Ein weiterer Unterschied liegt bei den Energiepreisen: „Der Austausch von Glühlampen durch energieeffiziente LEDs, der sich in Deutschland angesichts hoher Stromkosten wie von allein finanziert, muss in Minnesota bei nicht einmal halb so hohen Strompreisen von den Kommunen oder vom Staat bezuschusst werden.“
Dass die Climate-smart Municipalities in Minnesota beim Klimaschutz dennoch gut vorankommen, beruhe, wie Joksch betont, am wachsenden Engagement der Bürgerinnen und Bürger. „Wenn es um die Bereitschaft der ‚Citizens‘ geht, sich für Klimaschutz und die Energiewende einzusetzen, dann können wir uns in Münster mit Rochester wirklich die Hand reichen.“

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Im Januar 2017 wird die transatlantische Zusammenarbeit fortgesetzt. Studierende aus Hochschulen in Minnesota werden dann NRW und die fünf Partnerstädte besuchen. Gerhard Joksch: „Im Juni 2017 erwarten wir schließlich den Gegenbesuch unserer amerikanischen Freunde in NRW, darauf freue ich mich schon sehr.“