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Klezmer-Ensemble Juchea bringt jiddische und hebräische Lieder nach St. Bernhard

Münster-Angelmodde. Zum Mitdenken und auch zum Mitsingen lud das Konzert des Klezmer-Ensembles „Juchea“ am Sonntagabend in der Pfarrkirche St. Bernhard ein. Die Musiker spielten bei ihrem zweiten Auftritt nicht im Gemeindesaal, sondern in der Kirche selbst. Jiddische und hebräische Lieder hatten Jutta Desel, Gesang, Christian Haps, Gitarre, und Arne Tigges, Kontrabass, im Gepäck.

Zuallererst mussten die drei einiges neu arrangieren: ihr Klarinettist Eckhard Hornig war erkrankt ausgefallen.Dennoch kamen neben der klaren, warmen und kräftigen Stimme von Desel noch vier weitere Instrumente zum Einsatz. Desel selbst spielte Querflöte und der Kontrabassist wechselte zu seinem Glockenspiel. Das besitze er noch aus seiner Zeit in der musikalischen Früherziehung, sagte Tigges.
Mit Wiegenliedern eröffneten die Musiker und überraschten gleich mit dem Thema: das zweite war für Erwachsene geschrieben. Andere Geschichten der jiddischen Lieder handelten von elternlosen Kindern, von Armut und Ausbeutung, die einen Vater seinem Kind entfremdet. Aber auch Lieder aus dem Schabbat-Gottesdienst spielte das Klezmer-Ensemble. Vor zwei Jahren hatte Desel Mitstreiter für ein Klezmer-Ensemble gesucht und war überraschend schon in Münster fündig geworden.

„Zusammen macht's doch mehr Spaß“

„Ich freue mich über Unterstützung“, lud Desel nun das gut 60-köpfige Publikum zum Mitsingen des Refrains „Dai, dai“ der Geschichte vom in der Kneipe hängengebliebenen Pferdekäufer ein.„Zusammen macht's doch mehr Spaß“, freute sich die Solistin nachher. Auch beim „Tumbalalaika“, einem jüdischen Volks- und Liebeslied aus Russland, macht das Publikum begeistert mit.
Diesem Frohsinn folgten wieder erste Stücke, jenes vom Untergang der Titanic und die Hilfe-Rufe im brennenden Städtchen: „steht auf Brüder, löscht das Feuer“, von Desel eindringlich gesungen.
Hier konnte man sich an den Hintergrund des Konzerts in St. Bernhard erinnert fühlen, den Pastoralreferent Wilfried Renk eingangs erläutert hatte: den Jahrestag der „Reichspogromnacht“ am 9. November. Er markierte 1938 den Übergang des nationalsozialistisches Regimes von der Diskrimierung der Juden zur systematischen Verfolgung und Ermordung.

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