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Klang und Nachklang: Tamigu-Trio schätzt die renovierte Orgel von St. Nikolaus

Münster-Wolbeck. Mit einer gewissen Spannung wird der Kirchenmusiker von St. Nikolaus, Thorsten Schwarte, die ersten Künstler des kirchenmusikalischen Programms 2007 erwartet haben. Denn das Tamigu-Trio hatte bereits im April 2005 in der Kirche gespielt. Damals war noch die Renovierungs-Bedürftigkeit der Orgel zu hören. Am Sonntagabend lobte die Organistin Tamara Buslova den guten, angenehmen Klang der Orgel von St. Nikolaus.

Das Programm würde zum Wetter passen, hatte Schwarte versprochen, und die Zuhörer mit mehreren Sinnen ansprechen, mit Klassik und Modernem. Die Geige von Michael Nachbar setzte die ersten Akzente in dieser kirchenmusikalischen Andacht. Die eher meditative, verhaltene Sonate Nr. 6 E-Dur von Händel füllte er mit Kraft und lebendigen Läufen. Dann brach der Frühling sich Bahn in Fritz Kreislers „Präludium und Allegro“ für Violine und Orgel. Unbändiger Drang, zunächst mühsam in Fesseln gehalten, bahnt sich virtuos seinen Weg in die Freiheit. Das passte in der Tat hervorragend zu den frühlingshaften Sonnenstrahlen dieses Spätnachmittags. Der Vermerk „Im Stile Pugnani“ bei Kreislers Werk erklärt sich so: Kreisler hatte eigene Kompositionen, die sich an Klassiker wie Gaetano Pugnani anlehnten, lange unter deren Namen veröffentlicht, um sein Programm abwechslungsreicher darzustellen. Bei den „Intraspektionen“ des Komponisten Günther Wiesemann lohnte es sich, weit vorn ihm und den Helfern Buslova und Nachbar zuzuschauen. Denn neben den Rhythmus-Elementen sprühte eine Vielfalt von Klang-Farben, die auf ihre Erzeugung neugierig machen. Die einfachen Instrumente, darunter ein Baumstamm-Xylophon, geben ein breites Spektrum von Eindrücken von sich – je nachdem, wie und wo sie gehalten und gestützt, wann und wie sie gedämpft und womit sie geschlagen werden. „Eine Welt des Klangs und des Nachklangs und des sich rhythmisch Vorwärts-Entwickelns“ hatte Wiesemann angekündigt.

Seine zweite Komposition brachte dann Gong, Klangschalen und Windspiel mit Orgel und Geige zusammen. „In caelis aeternis“ verarbeitet unter anderem die Melodien der Choräle „Oh Welt sieh hier dein Leben“ und „Nun danket all und bringet Ehr“ aus dem 15. und 17. Jahrhundert. Dazu hätte noch der neue Zimbelstern gepasst, waren sich Schwarte und Wiesemann einig. Das bleibt einem zukünftigen Wiederkommen vorbehalten. Das Trio beschloss das Konzert mit Werken von Johann S. Bach.

Seit dem Jahr 2000 arbeitet das Trio zusammen. Von der engen Zusammenarbeit kündet schon der Name Tamigu, der sich aus den Vornamen der Drei ergibt. Michael Nachbar ist erster Geiger des Philharmonischen Orchesters der Stadt Dormund und bestreitet zahlreiche Solo- und kammermusikalische Auftritte, auch mit seiner Frau Tamara, die auch Pianistin ist. Zu Auftritten im Rahmen der Kammer- und Kirchenmusik kommen Schulkonzerte. Gern, betonte Buslova,  besuchen sie Schulen, um im Musikunterricht erarbeitete Werke zu präsentieren und mit den Schülern zu besprechen. Wiesemann ist Organist und Komponist. Auch für Nachbar hat er ein Violinkonzert komponiert.

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