Kinder der Biberburg als Detektive bei der „Waldwoche“

Sendenhorst-Albersloh. Fünf Beine? Da bittet Birgit Stöwer Christopher, nochmal nachzuzählen. Er hat ein Heuschrecken-Baby gefunden. Am Mittwochmorgen (21.06.2006) streift die Biologin mit Kindern der Kindertagesstätte Biberburg durch die Hohe Wart.

Um Krabbeltiere soll es gehen, doch die ersten Spuren auf dem feuchten Waldboden stammen von großen Tieren. Der Pferdehuf ist schnell identifiziert. „Ein Hund!“ soll die zweite Spur hinterlassen haben, aber Stöwer fragt nach, ob sie denn mal eine Hundespur ganz genau angesehen hätten? „Ein Elchkind!“, meint jemand. „Elche gibt es hier nicht, aber wir sind schon näher dran als beim Hund“, hilft Stöwer. Nach einigen Fragen kommt von den Kindern die richtige Antwort: Ein Reh war es.

Kinder der Biberburg als Detektive bei der „Waldwoche“ 1 Dann schwärmen alle in Sichtweite der Betreuerin Birte Hüls aus, um mit Gläschen ausgestattet vorsichtig Insekten einzusammeln. Nie kommen mehrere Tiere in die kleinen Gläschen, vermittelt Stöwer. Sie vertragen sich nicht oder gefährden sich – wenn etwa ein Insekt mit der klebrigen Schnecken-Spur in Berührung kommt. Und Niklas wird die Ameise genau dorthin zurückbringen, wo er sie aufgesammelt hat. Denn Ameisen eines anderen Staates würde sie attackieren.

Birgit Stöwer studierte Biologie in Bielefeld und machte sich nach 12 ehrenamtlichen Jahren in der Jugendarbeit mit Naturerlebnis-Exkursionen selbständig. Ferienaktionen und Kindergeburtstage zur Natur inszeniert sie und arbeitet etwa mit der VHS, Familienbildungsstätten und dem Umweltamt in Hamm zusammen.

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Kinder der Biberburg als Detektive bei der „Waldwoche“ 3 Die Waldwoche veranstaltet die Kindertagesstätte Biberburg nun zum dritten Mal, erzählt die Betreuerin Irmela Höfener. Auch davor gab es schon Exkursionen in den Wald. Die dauerten aber immer nur einen Tag. In Bäumen Figuren und Waldgeister entdecken, Futter für Tiere, Müll beseitigen, Waldmenschen aus Holz bauen und manches anderen stehen auf dem Programm solcher Tage, die auch mit dem Förster abgestimmt werden. Es gibt sie immer noch, die Aktionen konzentrieren sich aber auf die Waldwoche.

BU

Genaues Hinschauen und Rücksicht auf Tier und Natur waren bei der Exkursion der Kinder der „Biberburg“ mit der Biologion Birgit Stöwer oberstes Gebot. Foto: -anh-.