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Kegelclub „Die braven Zehn“ pflegt Gemütlichkeit und Jahresausflüge

Münster-Wolbeck. Zum 50. Jubiläum waren am Mittwoch auch die Ehefrauen mit dabei bei den Herren des Kegelclubs „Die Braven Zehn“. Dreimal seien sie Dorfmeister im Kegeln gewesen, meint Heinz Bruns. 1965, 1967, 1968 war das, so verbürgt es der für die Presse herbeigeholte Pokal.

Viermal Dorfmeister

Stimmt nicht ganz: Ihr langjähriger Gastwirt Martin Sültemeyer hat noch einen anderen Pokal – und der nennt zwischen den Siegern „Scharfen Neun“ und der „Donnereiche“ nochmal „Die braven Zehn“, nämlich 1986. Aber den Keglern liegen die Gemütlichkeit und die Jahresfahrten ohnehin am meisten am Herzen. 1960 gründete sich der Club aus einem sonntäglichen Frühschoppen heraus. „Sollen wir nicht einen Kegelclub gründen?“ habe die Frage an den beruflich bunt gemischten Kreis geheißen. Warum der Name? „Weil wir so brav sind“, meint Heinz Gerdes.

Aber etwas in seinem Gesichtsausdruck gibt Anlass zu der Nachfrage, ob sie denn mit diesem Club-Namen nicht nur ihre Frauen in Sicherheit hätten wiegen wollen, dass sie keinen Unfug machen? „Ja, so war das“, gesteht Gerdes dann. „Das war reine Tarnung“, gibt auch Heinz Bruns zu, der 1963 zum Club stieß und derzeit Kegelvater ist. Alle vierzehn Tage mittwochs wird nun seit einem halben Jahrhundert gekegelt.

Zu Anfang rollten die Kugeln in der Gaststätte Siebeneck, heute „Kiepe“. 1963 richtete Gastwirt Sültemeyer seine erste Kegelbahn ein; die „braven Zehn“ zogen um und organisierten einen Eröffnungs-Preiskegeln. Stolze 400 Mark Preisgeld gab es für den Sieger – und bei anderen der damals häufigen Wettbewerbe gab es noch deutlich mehr. Der Wettbewerb war ein Erfolg, erinnert sich Gerdes, der letzte lebende Gründer, man habe eine stolze Summe zum Finanzamt getragen. Ein knappes Dutzend Kegelclubs habe sich beteiligt. Deren Zahl war früher beachtlich, hat aber deutlich nachgelassen, meint Sültemeyer selbst. 1999 habe er bei sich noch 75 gezählt.

Ende der 60er kegelten die „Braven Zehn“ dann einige Jahre in Haus Wolbeck, es mag wohl mit dem Bau der zweiten Kegelbahn bei Sültemeyer zusammengehangen haben, so genau weiß Gerdes es nicht mehr. Leitfigur des Clubs war der älteste, Josef „Jupp“ Telges. Der habe als Kegelvater von 1960 bis 1996 „die Meute“ immer beisammengehalten“, so Gerdes. Mit auf die Bahn gehen heute noch der ebenfalls 73-jährige August Bellmann, Heinz Thale, Gerd Baalmann, Herbert Czauderna als letzter Neuzugang der Jüngste im Club, Rolf Meyer, und schließlich  Schriftführer, Kassenwart und „Mädchen für alles“ Alfons Dietz. Seine Kasse habe noch keiner geprüft, erzählt er stolz, das sei Vertrauenssache.

Die Fahrten lieben die Kegler – kein Jahr haben sie es ausgelassen. Zuerst im Oktober 1961 nach Cochum und Altenahr, weiter nach Amsterdam, Rüdesheim und nach Helgoland mit einer für die nicht so seefesten Kegler unvergesslichen Rückfahrt, zum 25. Jubiläum an die Mosel und zum 50. Jubiläum nun nach Hamburg. Auf Norderney war es einmal so neblig, erinnert sich Gerdes da habe er in alle Richtungen gesucht und das Gästehaus doch nicht gefunden. In Kopenhagen gingen 1973 zeitweilig zwei Kegler verloren. „Sie machten mächtig viel geprasst und dabei das Schiff verpasst“, so hält es ein Gedicht fest.

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