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Kater-Gemeinde der Nikolai-Bruderschaft feiert Fest im Fest

Münster-Wolbeck. Schäumend brach sich die Wolbecker Ur-Subkultur Bahn, hinein in die Regularien des Gelagsabends ihrer Nikolai-Bruderschaft. Gerade noch konnte die heisere Kehle des ehemaligen 1. Scheffers Dietmar Plenter die letzten Zahlen hervorstoßen, angetrieben vom nahenden Getöse, dann schwappte der Menschen-Schwall der Kater-Gemeinde in den Saal des Krug-Wirts Sültemeyer und fegte alle Ordnung hinweg.

Zur Katergemeinde trafen sich am Montag des Schützenfests alle Brüder, die vom Freitag, Samstag und Sonntag noch nicht genug haben. Unter ihnen auch der neue König, Gerald Plenter. Nach einem soliden Frühstück brachen die 20 auf zur Dorfschenke, dann zum Drostenhof.

Während man auf den Grafen Merveldt wartete, um den Fahnenschlag zu präsentieren und Flüssig-Spenden in Empfang zu nehmen, trat man zum zweiten, etwas anderen Vogelschießen an: Ein Holzvogel wird in einen Baum gehängt, die Brüder werfen mit ihren Spazierstöcken darauf. Die Gemeinde hat eigene Bräuche und Ämter, deren harmlosere „Bank-Putzer“, „Kater-Schlampe“  und „Kater-Schlampen-Schminkerin“ sind. Neben allen Exzessen war noch Zeit, eine längere Rede zu schreiben, vor deren Vokabular die Feder des Chronisten verzagt. Mit erstaunlicher Kraft trugen Guido Teupe und Nico Leusbrock sie vor. Vor solch wilder Vitalität sind einst die Wiedertäufer gewichen. „Nikolai-Bruderschaft wunderbar, Kater-Gemeinde genial“, fasste es einer zusammen.

Und die Katergemeinde hat 2006 besonders erfolgreich für einen guten Zweck gesammelt, freute sich Sascha Schapmann: 212 Euro gehen an Pater Theo Vogelpoth. Stolz ist die Bruderschaft auch auf drei Neuzugänge ohne einen einzigen Austritt. Oscar Lass, Klaus Mindrup und Timo Schmidt, am Samstag rechtzeitig zum Schießen vereidigt, wurden am Montag mit dem Wasser des Drostenhof-Teiches getauft. Die Taufe mit Angel-Wasser müsse dann auch noch kommen, hieß es.

Das Schützenfest 2006 war ein Erfolg, war überall zu hören. Am freitäglichen Fackelzug hätten sich auch einige neue Gesichter beteiligt. Die Brüder hatten ihn für alle Interessierten geöffnet. „Das muss sich noch herumsprechen“, so Thorsten Hinkelmann. Die Erwartungen an das Kolping-Blasorchester, zum ersten Mal dabei, wurden erfüllt. Die Albersloher sangen ihr Heimatlied, ohne dass man es wirklich hätte hören könne. Ehrensache, dass die Überzahl der Wolbecker mit dem Wolbeck-Lied dagegenhielt. Das Wetter war beständig, ein einziger Guss Regel fiel und konnte nicht stören.

Am Sonntag wurde das Offiziers-Corps 2006/2007 gewählt: Oberst Thorsten Krieger, 1. Scheffer Rainer Schulz, 2. Scheffer  Norbert Möllers, Hauptmann  Dennis Jugel, Leutnant  Heiner Heimann, 1. Förderer  Sascha Schapmann, 2. Förderer  Stefan Sauerwald, 1. Fähnrich der 1. Fahne Markus Roer, 2. Fähnrich der 1. Fahne Thorsten Kemper, 1. Fähnrich der 2. Fahne Marc Schillings, 2. Fähnrich der 2. Fahne Dirk Stratmann. Dietmar Plenter überreichte dem neuen 1. Scheffer noch Akten und einen im Festzelt gefundenen Fahrradschlüssel, dann war er sichtlich erleichtert, seine Pflicht erfüllt zu haben.

Zum zweiten Corps zählen Ralf Bendel, Oscar Lass, Karsten Markfort und Thomas Beitelhoff.

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