Karate im Münsterland: Kamakura-Dojo trifft sich zum jährlichen Sommer-Trainingslager in Einen

Wolbeck/Einen. Wer glaubt, Einen sei klein und verschlafen, irrt. Nun ja, vielleicht ist Einen klein aber am letzten Wochenende wurde Einen zum Mittelpunkt der japanischen Kampfkunst. Denn da traf sich das Kamakura-Dojo des TV Wolbeck, allen voran Großmeister Reinhard Nawe in der Grundschul-Turnhalle zum jährlichen Sommer-Trainingslager.

Los ging es mit einem kräftigen „Oss!“. Mit diesem Gruß bringen die Karateka ihre Achtung nicht nur ihrem Lehrer gegenüber zum Ausdruck, sondern dem gesamten Dojo. Das Dojo umfasst den Trainingsort, die anderen Karateka, die Schwarzgurte und Trainingsleiter und nicht zuletzt ihren Shihan, den Großmeister. Dieses Ritual soll den Geist bereit machen für das Training.

Nach der üblichen Erwärmung ging es gleich zur Sache. Shihan Reinhard Nawe, 6. Dan, wiederholte mit den Schülern zunächst die Grundtechniken, das so genannte „Kihon“. Es  enthält etwa zehn Block- und Angriffstechniken, die bei jedem Karateka sitzen müssen und im Training immer an erster Stelle stehen. Sie werden einzeln oder in Kombination geübt, mit und ohne Partner. Langweilig wird es dabei nie, denn Reinhard Nawe hat immer ein wachsames Auge auf seine Schützlinge. Es gibt immer etwas zu korrigieren, immer zu erklären – und für die Schüler gilt: „Ein Meister ist noch nie vom Himmel gefallen“.

Am meisten hat den Schülern wohl das Happo-Kumite Spaß gemacht. Fünf Schüler, die Angreifer, stehen dabei im Kreis und einer in der Mitte, der Verteidiger. Auf diesen kommt es an, denn er soll nun mit verschiedenen Verteidigungstechniken seine Gegner kampfunfähig machen. Schnelligkeit, Reaktion und Ausdauer ist dabei besonders wichtig, denn es ist nicht ganz einfach, mit allen fünf Gegnern fertig zu werden.

Zum Thema.:  Gespräche zu Ausbildung, Studium, Praktikum und mehr

Nach drei Stunden hartem Training ging der Tag zu Ende. Nun begann der gemütliche Teil. Bei Schwedenfeuer, Grillwürstchen und Kuchen pflegten Trainer und Schüler ihre müden Knochen und fachsimpelten über die verschiedenen Kampftechniken: Ist diese Fußtechnik nun in Kopfhöhe auszuführen oder doch nur in Brusthöhe?

Am Ende verabschieden sich alle, wie zu Beginn, mit einem kräftigen „Oss!“ Alle sind sich einig: Auch im nächsten Jahr, wird das Kamakura-Dojo wieder zum Sommer-Trainingslager in Einen einladen.