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Kaleidoskop: Fiese Royals und eine ausgeraubte Rentnerin in Münster zu sehen

Münster. „Ich weiß gar nicht, was ich da noch kritisieren soll“, sagt der Regisseur Werner Coenen seinen Schauspielern an diesem Sonntag, zwei Wochen vor der Premiere von "Von Buckingham nach Irgendwo" im Forum des Kant-Gymnasiums in Münster-Hiltrup.

Das Kaleidoskop-Theater liegt gut in der Zeit, dabei ist einiges anders. 

Theater Kaleidoskop bringt rasante Komödie mit Hiltruper Schülern auf die Bühne 

Das Stück ist ein wenig anders: Sonst bewegten sich die Laien-Schauspieler häufiger in der italienischen Renaissance – diesmal in einem umgewälzten Großbritannien, wo die siegreichen Republikaner die Monarchie abgeschafft haben: Die Royals landen in einem Arbeiterviertel. Eine fiktive Komödie, in der sich die Queen erklären lässt, wie man einen BH schließt und Ex-Prinzessin Diana in einem Selbstbewusstseins-Kurs lernt, wie man beim Metzer den Preis herunterhandelt. Bitterernst wird es dann bei Prinzessin Margaret, die auf besondere Weise geschäftstüchtig ist und deutlich sagt, was sie von ihrer royalen Familie hält.  Queen Mother lernt auch die so ganz andere Welt einer Rentnerin kennen, der eine Gang – die von Ex-Prinz William – alle Ersparnisse raubt. Das Stück der in England sehr beliebten Sue Townsend hat Anton Niehoff übersetzt, Michael Beise und Coenen machten es spielbarer.

Ein Teil der Darsteller ist neu und schon gut in die erfahrene Truppe integriert. Eine Gruppe von sechs Hiltruper Kant-Schülern ist dabei – sie stellen „Prinz“ William und seine räuberische Gang, bestehend aus Leon Gorissen, Teresa Anslinger, Frederike Kerner, Theresa Kistler, Norosan Ledchumikanthan und Lynn Radtke. Coenen ist glücklich, dass er sie hat. Diese Charaktere würden viel Schwung in das Stück bringen, meint er, und im vokalpraktischen Chor, bei dem sie am Kant mitmachen, gehe es auch um Choreographie.

Probe des Theater Kaleidoskop für "Von Buckingham nach Irgendwo" in Münster-Hiltrup

Diesmal besetzt Kaleidoskop in "Von Buckingham nach Irgendwo" 26 Rollen. Weitere Kräfte sorgen für Technik, Plakate und Bühnenbild. Die Probe, schon mit Kostümen und komplettem Bühnenbild, läuft zügig. Mal fordert Coenen Lady Diana auf, noch einige Schritte weiter nach vorne zu kommen, dann fordert er in einer Massenszene alle auf, lauter zu sprechen – in den Einzelszenen stimme das schon. Da und dort sollen Bewegungen reduziert werden: Es ist schon eher der Feinschliff an dem recht rasanten Stück, das die Royals nicht als nett und realitätsnah zeichnet.

{xtypo_info} Zu sehen ist das Stück „Von Buckingham nach Irgendwo“ zweimal im Kantgymnasium, nämlich am 19.4. um 20 Uhr sowie am 21.4. um 18 Uhr, dann am 25. und 26.4. um 20 Uhr im Bürgerhaus Kinderhaus und schließlich im Kreativ-Haus an der Diepenbrockstraße 28 am 10. und 11.5. um 20 Uhr sowie am 12.5. um 18 Uhr. {/xtypo_info}  

{xtypo_info} Siehe auch den Vorbericht: Kaleidoskop: Fiese Royals in Von Buckingham nach Irgendwo sowie die Kritik der Premiere: "Welches Volk, Schatz?" Kaleidoskop spielt Von Buckingham nach Irgendwo{/xtypo_info}

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