Juden zogen für Deutschland in den Krieg

Münster.- „Am 25. Juli fiel bei den Kämpfen im Osten unser geliebter, guter, lebensfroher Sohn Ernst Marcus …" So beginnt der Text einer Sterbeanzeige im Juli 1917. Der tödlich Verwundete war   Unteroffizier, ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz 1. und 2. Klasse und jüdischen Glaubens.  Wie Ernst Marcus hatten sich zu Kriegsbeginn 1914 viele Juden aus Münster als Freiwillige gemeldet.

Um dieses patriotische Selbstverständnis dreht sich der Themenabend im Stadtarchiv. Gisela Möllenhoff und Rita Schlautmann-Overmeyer präsentieren am Montag, 19. Juni, 18 Uhr, ihre Forschungsergebnisse. Die beiden Historikerinnen legen den  Schwerpunkt auf das 19. und 20. Jahrhundert. Quellen aus dem Stadtarchiv veranschaulichen die Berichte.    

Schon  an den Einigungskriegen 1864 – 1870/71 hatten viele jüdische Bürger Münsters teilgenommen. Mit fortschreitender Gleichstellung in Preußen fühlten sie sich als deutsche Staatsbürger jüdischen Glaubens. Auch am Zweiten Weltkrieg beteiligten sich Juden. Nachdem ihnen das Hitler-Regime jegliche Existenzberechtigung in Deutschland entzogen hatte, dankten viele Juden ihren neuen Heimatländern für die Aufnahme: Sie beteiligten sich beispielsweise  auf englischer oder amerikanischer Seite an der Befreiung Deutschlands.

Der Eintritt  zum Themenabend ist frei. Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl bittet das Stadtarchiv, An den Speichern 8, jedoch um Anmeldung: Telefon 02 51 / 4 92 47 03 oder E-Mail: linkr@stadt-muenster.de.