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Improvisation zur Tabor-Geschichte bei Orgelfestwochen

Organist der Apostelkirche Konrad Paul konzertiert bei Orgelfestwochen in St. Clemens in Hiltrup

Münster-Hiltrup. Der Organist der münsterischen Apostelkirche bestritt am Sonntag das zweite von drei Konzerten der Orgelfestwochen in St. Clemens.
Konrad Paul schätzt das Bildgewaltige – und so wählte er als Thema seiner Improvisation beim Konzert in Sankt Clemens Tabor-Geschichte der Verklärung des Herrn, ergänzt um das Lied „O Jesu Christe, wahres Licht“. Wo wenn nicht hier könne man einer Geschichte klanggewaltig Ausdruck verleihen. Gleißendes Licht, Verklärung – auch dem Erhabenen und dem Dramatischen verlieh Paul Ausdruck. Paul lobte „dieses wunderbare französische Instrument“. Für dessen französisch-sinfonische Auslegung hatte er sein Programm geformt. Der gebürtige Wernigeroder studierte im In- und Ausland, konzertiert auch international, seit 2019 ist er Kantor an der Apostelkirche und Kreiskantor im Evangelischen Kirchenkreis Münster.

Mit einem kraftvollen Lob der Güte Gottes von Claude Balbastre begann Paul das Konzert, dem letzten Orgelkomponisten der klassischen Epoche, in dem er bereits Spuren von Mozart und Haydn sah. In eine ausgiebige Meditation noch modernerer Klänge entführen „Prélude, Fugue et Variation“ aus den „Six Pièces“ von César Franck, bevor Paul das „Offertoire sur des Noels“ von Guilmant sphärisch klingen, dann triumphal schmettern lässt.

Der so machtvollen Improvisation lässt Paul das stillere, fantasievolle „Abendstern“ von Louis Vierne folgen, demonstriert dann den bewegenden Klang der Glocken von Hinckley – ein starkes Crescendo. Dann Widors Adagio und Toccata aus der Symphonie Nr. 5 f-Moll op. 42/1 – gern nutzt Paul die Kraft der Orgel von St. Clemens für markante Tiefen und Dräuend-Dramatisches.


Wer das hier angelegte Sinfonische liebt, kann einer Empfehlung des gastgebenden Kantors Henk Plas Folgen: Paul konzertiert am 17. Februar gemeinsam mit dem Sinfonieorchester Münster unter der Leitung von Thorsten Schmid-Katzenburg in reduzierter Besetzung in der Apostelkirche in der Neubrückenstraße – Rheinberger, Albinoni, Poulenc. Dann erklingt die Ott-Orgel mit ihrer norddeutsch-barocken Auslegung.
Das zweite Konzert der Orgelfestwochen sah anders als das erste keine Warteschlange vor Sankt Clemens, war aber ähnlich gut besucht. Plans freute sich, den Organisten der Apostelkirche nach dessen zwei Auftritten in der Hiltruper Christuskirche nun auch in Sankt Clemens begrüßen zu dürfen.

Orgelfestwochen 2022: Abschlusskonzert am 6.2.2022

Das Finale der Orgelfestwochen bestreitet Hans-Hermann Wickel. Er spielt am 6. Februar, wieder um 17 Uhr, Werke blinder Komponisten, unter anderem von John Stanley, Louis Vierne und Jean Langlais.

Konrad Paul bei den Orgelfestwochen 2022: Text und Fotos des Artikels als Video auf Youtube

Orgelfestwochen in St. Clemens, Hiltrup

Zum aktuellen Programm 2022 der Orgelfestwochen in Münster-Hiltrup

Alle Beiträge zu den Orgelfestwochen in St. Clemens in Hiltrup mit Fotos

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