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Im Leckerschmecker-Haus und im Dackel-Park

Im Leckerschmecker-Haus und im Dackel-Park 9

Machte vielerlei Gestalten in seiner Stimme mörderisch lebendig: Roland Jankowsky erneut im Kulturbahnhof. Fotograf: A. Hasenkamp, Münster.

Münster-Hiltrup. Wenn Roland Jankowsky kommt, gibt es Tote und einen vollen Saal. Zumindest ist das so im Kulturbahnhof Hiltrup, wo der Fernseh-Darsteller am Freitag zum dritten Mal antrat, zu einer Lesung aus vier Büchern.

Zuerst leiht er seine Stimme einem Mann, einem ganz normalen, zumindest sieht er sich so und vor allem sieht er sich im Recht. Nämlich beim Spaziergang mit dem ungeliebten Dackel  „Emmas Scheißköter“ seiner nicht „abtreten“ wollenden Verwandten, auf den Spuren gewiss krimineller Russinnen und Russen, beim Vertuschen der Tatsache, dass er dem Dackel versehentlich per Mett   einem Virus  verpasst hat, der den Vierbeiner umbringen wird. Seine Gemahlin, denkbar unempathisch, erscheint ihm letztlich so schrecklich, dass neben dem Russen auch das Auge des Gesetzes einen auf dasselbe bekommt – hurra, es geht in den Knast und nicht nach Hause.

Eine CD mit Chansons und Balladen von François Villon, der ein wildes Leben im 15. Jahrhundert führte, hat Jankowsky eingespielt, hier krächzt er die Stimme einer Warzenträgerin, die einen Handwerker in ihr „Spinnennetz“ lockt, mit „Leckerschmecker“, Eintopf, und einen dicken Auftrag für Sicherheitstechnik. Gegen Einbrecher, auch gegen das Ausbrechen des bald spurlos verschwundenen Handwerkers. Wieder eine opulent erzählte Geschichte, aus dem Buch „Handwerk hat blutigen Boden“, die Jankowskys wandelbare Stimme pittoresk ausmalt. Die hat auch Kraft für zwei weitere Geschichten. Hilfreich für das Hörvergnügen für das „innere Auge“ ist auch die gute Akustik, auch bei der Lesung mit Jankowsky.

Im Leckerschmecker-Haus und im Dackel-Park 1

Im Februar kommt Jankowsky wieder, sagt Mechthild Born vom Kulturbahnhof-Team, es seien zwei Termine vorgesehen.

 

 

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