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„Hola!“ für Esteban aus Wolbeck: Pfadfinder muss den Friedensdienst in Mexiko noch finanzieren

Münster-Wolbeck. „Esteban“ wird Anfang Oktober Stefan Puke sich angesprochen hören, denn dann hilft er in einer Gemeinde in Mexiko. Wenn die Vorarbeiten geschafft sind und der Rest der Finanzierung steht.
Stefan Puke und Dr. Siegfried Kleymann.Die Idee eines Dienstes im Ausland hatte er schon lange mit sich herumgetragen. Im Juli 2006, im Sommerlager der Gemeinde St. Nikolaus, sprach ihn am Lagerfeuer Pfarrer Dr. Siegfried Kleymann auf den Friedensdienst an. Die Partnerschaft zwischen dem Bistümern Tula und Münster gibt schon seit den 60er Jahren, so Kleymann. Spät ging es los mit Pukes Bewerbung, dann aber schnell. Ende 2006 nahm er mit 30 anderen jungen Leuten aus dem Bistum Münster an einem Auswahl-Seminar teil, das ein ganzes Wochenende dauerte. Das Zielland stand damals nicht fest: auch Tansania, Ghana oder Indien waren möglich. Vor allem gab es weit mehr Bewerber als Plätze. Für Mexiko wurden schließlich fünf ausgewählt. Einige sind schon dort und Stefan Puke ist neugierig, was sie ihm über die Verhältnisse mitteilen können. Alle arbeiten an verschiedenen Orten, aber man werde sich wohl zwischendurch mal treffen können, schätzt er. Eine absolviert ein Freiwilliges Soziales Jahr, vier leisten Friedensdienst. Diesmal ist nur ein Mädchen dabei, doch 2006 waren die Geschlechterverhältnisse genau umgekehrt. Von einem anderen Wolbecker ist Puke weiter entfernt, von Andreas Schultheiß, der in Durango Priester ist.

Am Tag vor dem Interview hat er erfahren, wo genau es hingeht: In die Gemeinde von Taxquillo. Ein neues Gebäude der Gemeinde stehe im Rohbau, und dann gehe es vor allem um Kinder und Jugendliche und die Firmkatechese. Jugendarbeit, damit kennt sich der 21-Jährige aus. Puke ist Pfadfinder und hat viel mit Acht- bis Elfjährigen zu tun. „Pfadfinder war ich eigentlich schon immer.“ Seit 1993, rechnet er dann aus. Messdiener war er auch mal, eher kurz, daran erinnert ihn Pfarrer Kleymann.
Spanisch lernt er seit zwei Jahren. Nach dem Abschluss an der Wolbecker Realschule absolvierte er die Höhere Handelsschule und machte sein Abitur an der Ludwig-Erhard-Schule. Ein 2-wöchiges Seminar in Köln wartet noch auf die Friedensdienstler. Das sei sehr intensiv, aber auch lohnend, habe er sich erzählen lassen. Nicht zuletzt Schulung für ungewöhnliche Situationen gebe es dort, so im Umgang mit der Polizei oder beim Auftreten in einem fremden Dorf. Das sei schon „ein krasser Sprung“. Seine Spanisch-Kenntnisse hat er als Begleitfahrer der Wallfahrt nach Santiago de Compostela ausprobiert. Auch der Ehemaligen-Verein kümmert sich um die Neuen.
So ist alles gut vorbereitet, aber die Finanzierung drückt Puke. Kost und Logis gibt es bei der Gemeinde für den Freiwilligen, auch für die Krankenversicherung ist gesorgt. Träger des „Ersatzdienstes für den Zivildienst“ ist das Bistum Münster. Ein Zivildienst-Gehalt gibt es nicht, Puke muss selber zuschießen. Ein Sprachkurs und ein Zwischen-Seminar finden in Guatemala statt. Beides kostet Geld, nicht zuletzt für die Reise. Auch Impfungen sind fällig. Von den drei- bis fünftausend Euro hat er die Hälfte zusammen. Die Ersparnisse für das Studium wolle er jedoch nicht anknabbern, sagt er und hofft auf Spenden.

Den Aufenthalt abzukürzen, das kann sich Puke nicht vorstellen. „Man braucht schon sechs Monate, um sich einzugewöhnen. Denn die Kultur ist schon anders. Und dann erst kann man richtig mitarbeiten.“ Das will er und denkt eher an eine Verlängerung.
Einen Internet-Auftritt haben die fünf auch schon. Die soll unter anderem mit Erfahrungsberichten gefüttert werden, auch für die Spender. Einen Internet-Zugang gebe es dort, hofft Puke.
>> www.5mal15gleichmexico.de.vu

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