Website-Icon Wolbeck & Münster

Höchste Architektur-Auszeichnung für den Planer des Oxford-Quartiers

Der Berliner Architekt Francis Kéré erhält den renommierten Pritzker-Preis 2022 / Oxford-Quartiersplanung trägt Kérés Handschrift

Münster (SMS)Die Menschen im münsterschen Stadtteil Gievenbeck kürten Francis Kéré schon 2014 zum Sieger. Kérés Entwurf für die Planung des Oxford-Quartiers kam bei den Bürgerinnen und Bürgern am besten an. Nun hat der Berliner Architekt den Pritzker-Preis 2022, den weltweit renommierten Architektur-Preis, erhalten. Ausgezeichnet wurden seine ökologisch und sozial nachhaltigen (Schulbau-)Projekte in seinem Geburtsland Burkina Faso.

Die Jury des Architektur-Preises ehrte Kéré, der in Berlin studierte und dort sein Architekturbüro hat. In seinem Werk ist er zu seinen Wurzeln nach Burkina Faso zurückgekehrt. Seine Entwürfe sind immer eng verbunden mit den Traditionen und Gegebenheiten des Ortes. Bekannt ist er vor allem für seine sozialen Projekte und Schulbauten aus Lehm – dem ältesten Baustoff der Welt, der regional verfügbar ist, eine ökologische Bauweise ermöglicht und für ein angenehmes Klima in den Gebäuden sorgt.

Oxford-Quartiersplanung trägt Kérés Handschrift

Als Stadtplaner hat Kéré auch seine Spuren in Münster hinterlassen. Kéré fertigt kaum städtebauliche Entwürfe. Doch einer seiner wenigen ist für das Oxford-Quartier in Münster entstanden. Seine Architektur zeichnet sich vor allem durch Nachhaltigkeit aus – und das zeigt sich auch in seinem Plan für die Konversion des Kasernengeländes in Gievenbeck: Unter dem Titel „Zeit-Schichten“ entwarf er zusammen mit Joachim Schultz-Granberg und bbz Landschaftsarchitekten Ideen wie die des grünen Trichters als Erweiterung des grünen Fingers.

Auch die umfängliche Entsiegelung und das Regenwasserkonzept sowie das Höfe-Thema gehen auf diese Planung zurück.   

Gewinnerentwurf auf Empfehlung der Bürgerschaft

Im Jahr 2014 besuchte der Architekt Münster, um in Gievenbeck neben anderen Mitbewerbern bei einem Bürgerbeteiligungsworkshop die Planung für das Gelände vorzustellen und für Fragen zur Verfügung zu stehen. Der Entwurf erhielt damals von den Bürgern und Bürgerinnen die meisten positiven Rückmeldungen: „Inspirierender Entwurf“, „sehr lebenswert“ oder „tolle bunte Gestaltung der neuen Mitte!“ sind Ergebnisse des Workshops, die schließlich auch zur Juryentscheidung führten, das Konversionsvorhaben auf den Ideen von Francis Kéré zu stützen.   

Bild: Francis Kéré stellt 20214 den Entwurf in Münster vor. Foto: Pesch Partner. 

Die mobile Version verlassen