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Hilfsbereitschaft weiter hoch: Arbeitskreis Flüchtlinge in Südost informiert

Hilfsbereitschaft weiter hoch: Arbeitskreis Flüchtlinge in Südost informiert

Berichteten von Situation und Plänen der Flüchtlingshilfe in Südost: Lotte Willenberg, Gabriele Limbach, Armin Kortemeyer, Max Eickmann, Gerhard Canstein. Foto: A. Hasenkamp.

Münster-Wolbeck. „Gibt es heute Abend eine Einführung  oder werden Aufgaben verteilt?“ fragt eine Frau Ralf Bisselik; „dann bleibe ich nämlich.“ „Beides“, sagt der Diakon. Für jene, die in eine Aufgabe im „Arbeitskreis Flüchtlinge in Südost“ einsteigen wollen, war der Abend im Pfarrheim St. Nikolaus gedacht.

Bedarf an ehrenamtlicher Hilfe besteht – alle Grundschulen wünschen sich noch Personen, die sich in der Klasse neben ein Flüchtlingskind setzen und es unterstützen. Hilfe bei den Hausaufgaben kommt dazu, dazu sollen weitere Deutschkurse auf die Beine gestellt werden. Andere  Felder sind Freizeit-Gestaltung sowie Familien- und Einzelpartnerschaften und Max Eickmann will eine Fahrradwerkstatt gründen.

Während weiterhin 60 Menschen auf dem Hof Buddenbäumer leben und 50 in den Häusern der Heidestraße, sind es am Angelsachsenweg 360. Je die Hälfte seien Kinder, berichtete Lotte Willenberg vom Sozialamt der Stadt Münster. Viele würden vom Balkan kommen, auch Menschen aus Eritrea, dem Irak, Syrien und Ghana seien dabei. Schnell sind 14 Ländern aufgezählt.

Am Angelsachsen-Weg wohnten drei bis vier Familien in je einem Einfamilienhaus, zwei Häuser mit gut 30 Männer kämen hinzu. Das sei „kein Luxus, aber eine recht angenehme Wohnform“, so Armin  Kortemeyer vom Sozialamt. So werde „viel Konfliktpotential reduziert“. Dank der Häuser sei man um Zeltstädte oder Turnhallen herumgekommen.

50 Menschen könnten bald in Wolbeck am Tönskamp leben; es sei „davon auszugehen, dass weiterer Bedarf an Unterkünften entsteht“. „Hilfe zur Selbsthilfe“ sei auch beim Umzug in normale Wohnungen gefragt, sagte Bisselik. „Wenn wir denn Wohnungen hätten – da fängt das Problem in Münster ja bekanntlich an.“ Die Kooperation mit den Sozialarbeitern vor Ort sei „wunderbar“.

Deutschunterricht für Flüchtlinge: „Versuchen Sie es“

Mit anderen gibt Gerhard Canstein seit Jahren Deutschunterricht am Brandhoveweg  – „für mich eine persönliche Bereicherung. Versuchen Sie es; Sie können nichts falsch machen – und es macht Spaß.“ Ganz ohne Frust gehe es nicht ab, sagte Bisselik. So nähmen von den Frauen am Brandhoveweg nur drei regelmäßig am Deutschkurs teil.

Arbeitskreis Flüchtlinge in Südost

Die bereits Aktiven Haupt- und Ehrenamtlichen mitgezählt waren sieben mal sieben Gäste gekommen. Der Arbeitskreis umfasse etwa 200 Personen, sagte Bisselik: „Wenn ich Sie mal mitzähle.“ Die Bereitschaft in Südost ist kein Einzelfall: „Ich werde“, sagt Gabriele Limbach von der Caritas Münster, „überrollt von Anfragen.“ Das sei eine Bereitschaft, „wie ich sie in Münster noch nie erlebt habe.“

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