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Geschichte musiziert aus dem kurdischen Irak

Festival kurdischer Musiker in Münster mit Impro-Orchester und Foto-Ausstellung

Münster-Angelmodde. Das münsterische Jazz-Festival mit kurdischen Musikern begann in Angelmodde, in der Kirche St. Bernhard. Zum Auftakt ein Stück, ein einziges, das ein mehr als einstündiges Konzert ist – es erzählt eine Geschichte. Dana Mohedin sitzt auf einer Bank neben dem Altar, spielt die Tara, ein viersaitiges Instrument, nur einige Kerzen brennen, farbige Scheinwerfer holen Mohedin aus dem Dunkel des Freitagabends heraus, tief platziert, setzen sie ihn ins Licht und projizieren die Schatten von Kopf und Armen auf die hohe, leere Wand zwischen den markanten Fenster-Streifen der Kirche. Der Scheinwerfer wegen sind die Schatten dreifach, und sie bewegen sich schnell, denn Mohedins Spiel ist meist rasant, wenn er auch ruhige Passagen aus seiner Fantasie schafft. Und dann beginnt ein neuer Lauf. Virtuos ist die Umsetzung, Mohedin holt verschiedenste Klangfarben heraus, auch im dreistimmigen Spiel ist der Klang transparent. Etwa dreißig Gäste lauschten, applaudierten schließlich kräftig.

Begrüßt hatten die Zuschauer ein Trio, bestehend aus Shamal Sabri, Kulturmanager beim Goethe-Institut Irak, und zwei Musikern eines Quartetts, dass 2021 ein Jazz-Festival in der Stadt Erbil im Nordirak besuchte, Stefan Schneider und Tobias Link. Involviert war auch das „Institut Français d’Irak“.  Helan ist ein Projekt des Goethe-Instituts in Erbil in Kooperation mit den lokalen Partnern „Framing Photojournalism School“ und „Sêv Gallery“.

Kurdischer Gegen-Besuch in Münster

Nun läuft ein Gegenbesuch in Münster. Am Freitag spielte eine Gruppe kurdischer Musiker in St. Bernhard, darunter Riyad Osman und Faten Ahmed, am Samstag ist die „Trafostation“ Ort des Konzerts „Extemporize Impro-Orchester Irak Edition“, am Sonntagnachmittag zeigt eine Ausstellung Fotos aus dem Besuch in Erbil – und es wird musiziert.

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