Geschichte Wolbecks

Wolbeck, im Südosten Münsters gelegen, war bis 1975 selbstständige Gemeinde – die heutige Bezirksverwaltung war einst das Rathaus. 1185 als "Walbeke" oder "Woltbecke" (Siedlung am Waldbach) zum ersten Mal urkundlich erwähnt, hatte der Ort unter Münsters Umlandgemeinden lange Zeit eine Sonderstellung. Durch Fürstbischof Eberhard von Diest bekam Wolbeck im 13. Jahrhundert erstmals Wigboldrechte verliehen.

Das brachte dem Ort einige Privilegien:

  • eingeschränkte Finanzhoheit
  • Marktrecht
  • Befestigungsrecht
  • eigene Gerichtsbarkeit

Im Mittelalter war Wolbeck Schauplatz zahlreicher Hexenprozesse, man spricht deshalb heute noch von Hexenwolbeck.

Geschichte: Residenz der Bischöfe von Münster

Die dokumentierten Anfänge Wolbecks sind mit dem Bau der ersten Wolbecker Burg am Zusammenfluss von Angel und Piepenbach zu sehen, die der Bischof Ludolf von Holte als damaliger Landesherr errichten ließ und die 1278 zur Residenz der Bischöfe von Münster ernannt wurde. Von dieser Burg existiert heute nur noch ein 1976 freigelegter alter Brunnen, der als "Tripps Hügel" im Volksmund bekannt ist.

Zwei unabhängige Gemeinden: Wigbold und Kirchspiel Wolbeck

Noch bis 1957 bestand Wolbeck aus zwei unabhängigen Gemeinden mit je einem Bürgermeister: dem Wigbold und dem Kirchspiel Wolbeck. Während Wigbold das engere Dorf um den historischen Ortskern bezeichnete, setzte sich das Kirchspiel aus den umliegenden Bauerschaften zusammen. Erst 1957 schloss man Wigbold und Kirchspiel zur selbstständigen Gemeinde Wolbeck zusammen.

Beliebter Wohnort: einst Kneippkurort

In den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts war Wolbeck sogar für eine kurze Zeit Kneippkurort, nachdem bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts Patientinnen und Patienten im Wolbecker "Kurhaus Lackmann" Erholung fanden.
Seit 1975 ist Wolbeck ein Stadtteil Münsters mit rund 9.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, wobei gerade in den letzten Jahrzehnten die Bevölkerungszahl stark anstieg. Vor allem in den 1990er Jahren hat sich das Erscheinungsbild des Ortes rapide verändert: Neue Baugebiete an den alten Ortsgrenzen wurden ausgewiesen und neue Straßenzüge erschlossen. Seither bevorzugen vor allem junge Familien das Wohnen in zentraler Stadtrandlage, da Wolbeck in idealer Weise "Wohnen mit Grünanschluss" und ausgezeichnete Infrastruktur bietet. So ist zum Beispiel die gute Versorgung mit Schulen und Kindergärten ein Grund, warum sich viele Familien hier niederlassen.

Hier finden Sie einen historischen Abriss zur Geschichte von Wolbeck in Daten und Stichworten