Geistliche Konzerte und musikalische Imitation der Natur

Geistliche Konzerte sind ebenso eine Erscheinung des Barock wie die musikalische Auseinandersetzung mit den neuen Erkenntnissen der Naturwissenschaften in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Am Mittwoch, 14. September, 20 Uhr, erwartet die Besucher des Barockfestes 2005 unter der Überschrift "Mit Fried und Freud ich fahr dahin" in der Clemenskirche geistliche Musik.

Barockfest 2005: Himmel in Töne gesetzt

Im Erbdrostenhof folgt am 15. September, 20 Uhr, die Aufführung "Gli Affetti die Pianeti – Zwischen Erfindung und Imitation der Natur", deren Programm die Sternenwelt in den Mittelpunkt stellt.

Isaac Posch, Daniel Norcombe und Johannes Brahms sind Komponisten, deren Werke am Mittwoch von den Oslo Baroque Soloists unter der Leitung von Shalev Ad-El vorgetragen werden. Thomas Fritzsch (Viola da Gamba) begleitet Tone Braaten (Sopran), Tone Wik (Sopran), Marianne Andersen (Alt), Anna Einarrson (Alt), Peder Holtermann (Tenor), Magnus Rommetveit Staveland (Tenor), Nils Arne Helgeroed (Bass) und Tor Kessel (Bass).

Die Vokalmusiksammlung "Harmonia Concertans" von Isaac Posch aus dem Jahr 1623 enthält einige der frühesten Beispiele von geistlichen Konzerten. Sieben der Motetten sind zu hören. Die Texte stammen zumeist aus der Bibel. Aber auch die geistliche A-capella-Chormusik von Johannes Brahms aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bezieht sich auf den Barock. Brahms‘ Motetten sollen Trost, Besinnung und Mahnung vermitteln.

Die Sternenwelt mit Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn und das Chaos – übersetzt "gähnende Leere" -, der Ursprung, wird am Donnerstag musikalisch von den Ensembles Tripla Concordia und Quadro Janas in den Erbdrostenhof getragen.

Auch wenn neueste wissenschaftliche Erkenntnisse der Zeit, wie die eines Nikolaus Kopernikus, eine Beschäftigung mit den Sternen angeregt hat, die Kompositionen befassen sich mit den Himmelsbildern im mythologischen Sinn. Antonio Vivaldi setzt sein Bild von der Erde in Töne, Jacob van Eyck und Domenico Gabrielli widmen sich Venus, Johann Sebastian Bach hingegen Merkur, dem Gott der Diebe.