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Gartenbau: „Phänomenal positive“ Perspektiven

107 Freisprechungen für Gärtnerinnen und Gärtner gab es am Samstag im Bildungszentrum Gartenbau und Landwirtschaft in Wolbeck.

107 Freisprechungen für Gärtnerinnen und Gärtner gab es am Samstag im Bildungszentrum Gartenbau und Landwirtschaft in Wolbeck.

Nicht nur Gärtner in günstiger Position mit Berufsausbildung / Lehrkräftemangel droht

Münster-Wolbeck (agh). 107 Freisprechungen für Gärtnerinnen und Gärtner gab es am Samstag im Bildungszentrum Gartenbau und Landwirtschaft in Wolbeck.

Der Präsident der Landwirtschaftskammer NRW, Karl Werring, betonte den Wert einer Ausbildung: Die grüne Branche brumme, „Sie werden nachgefragt und werden jederzeit eine Stelle bekommen.“ „Arbeitslosigkeit wird nicht Ihre Sorge sein.“ Aber „lebenslanges Lernen gehört auch dazu.“ Er lud zum ehrenamtlichen Engagement in den Berufsverbänden ein. Er würdigte auch die Prüfer, denn „ohne sie würde unser duales System nicht funktionieren“. Zum Klimawandel sagte er: „Auch in den Städten muss mehr passieren“, „dass die Temperaturen zurückgehen, das kriegen wir nur durch Pflanzen hin.“

Reinhard Bertels, Kreisgärtnermeister des Kreises Warendorf, lud Schulabsolventen zu einer Berufsausbildung ein. „Die Perspektiven sind noch nie so positiv gewesen.“ Besonders in den grünen Berufen: „phänomenal positiv“.

Der Bereich Gärtner bzw. Gartenbau umfasst Spezialisierungen auf Garten- und Landschaftsbau – die diesmal größte Gruppe der Prüflinge, Zierpflanzenbau, Friedhofsgärtnerei, Baumschule, Staudengärtnerei, Gemüsebau und – nicht besetzt – Obstbau. In Westfalen-Lippe traten 148 zur Prüfung an, 107 bestanden.

Bernd Heide vom Wilhelm-Emmanuel-von-Ketteler-Berufskolleg sagte: „Den Beitrag der Jugend in der Pandemie können wir gar nicht genug würdigen.“ In der Pandemie hätten viele Menschen das „Grün neu entdeckt“, es gebe „eine Wertschätzung für grüne Oasen, die wir alle als Rückzugsorte brauchen.“ „Sie kultivieren schöne Pflanzen, Sie gestalten schöne Gärten.“ „Die Aufgaben sind riesengroß und mega-spannend.“ Von glänzenden Aussichten für der Berufsnachwuchs sprach auch er, sah allerdings einen Mangel an Fachlehrern voraus „und das hier in NRW, dem stärksten Bundesland im Gartenbau“.

Die Lehrkräfte fehlen an allen Stellen – in den Berufsschulen, in Berufskollegs, in Weiterbildungseinrichtungen und ebenso in der Hochschulausbildung, das sah so auch der der Bundesring der Agrarlehrer im April 2022 in Recklinghausen. „Es wird immer schwieriger, Fachlehrpersonal zu finden“, so Ende Januar 2023 Nicole Hörnemann, Leiterin des Bildungszentrums Gartenbau in Essen, auf der Internationalen Pflanzenmesse in Essen. „Helfen würde sicherlich, wenn das Land NRW ermöglichen würde, mit dem Bachelor den Quereinstieg ins Lehramt tätigen zu können.“

Die Freisprechung sei auch eine Befreiung, so Peter Horst, Vizepräsident des Landesverbandes Gartenbau NRW, jetzt breche die Zeit an, wo man „das erste eigene Geld verdienen kann“. „Die Pandemie hat uns allen viel abverlangt.

Die Urkunden überreichte die Kreisgärtnerin des Kreises Coesfeld, Marlies Holiet-Franken.

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