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„Kleiner Chor Münster“: Ganz anders und ganz neu

Zum zweiten Mal sehr guten Zuspruch fand am 04.11.2007 in St. Nikolaus Wolbeck der „Kleine Chor Münster“. Mit Solo-Sängerinnen und Instrumental-Soli, Werken von Benjamin Britten bis zur Gospel-Messe hatte der Chor im Januar 2006 Wolbeck seinen ersten Besuch abgestattet, nun präsentierte der Projektchor im Rahmen der Wolbecker Reihe „Sonntags um sechs“ ein ganz anderes Programm.

Das Verbindende war der nachdenkliche Charakter dieser kirchenmusikalischen Andacht. Das ist erklärtes Anliegen des Chores und seines Leiters, des Physikers Lothar Wiedmann: Anspruchsvolle kirchenmusikalische Werke wieder in den ihnen gemäßen liturgischen Rahmen zu stellen. Das tat der Chor mit Psalm-Vertonungen zum Thema „Cantate Domino – Singet dem Herrn“. Dieses Thema und seine Text-Grundlage haben über Jahrhunderte hinweg, von der Gregorianik über den Barock bis in das 21. Jahrhundert Komponisten zu Schöpfungen inspiriert: Von Leonhard Lechner (1553 bis 1606) und Michael Prätorius sowie deren bekannterem Zeitgenossen Heinrich Schütz reichte die Auswahl Wiedmanns über Pachelbel und Bach bis hin zu Arvo Pärt und dem Litauer Vytautas Miškinis.

In den Hintergrund rückten bei diesem Konzert die Instrumentalisten. Johannes Ricken sekundierte dem Chor mit Zurückhaltung unterstützend auf Orgel und Cembalo; Renate Vornhusens Cello lieferte desgleichen mit der tiefen Wärme dieses Instruments.

Die Raffinesse der Musik steht im Dienste der Botschaft, wenn etwa die Aufforderung „Singet“ herausgearbeitet wird.

Den Variations-Reichtum der Komponisten und Instrumente unterstützte eine räumliche Variation: Zu Beginn sang der Chor von der Orgel-Empore, dann vor dem Altar und, für einige gebetsähnliche Stücke, hinten aus dem Altarraum.

Musikalischer Höhepunkt war das kunstvoll verschachtelte, Höchstes von der Abstimmung der Sänger verlangende „Singet dem Herrn ein neues Lied“ von J. S. Bach. Mit 18 Sängerinnen und 11 Sängern war der Kleine Chor diesmal gekommen und zeigte eine insgesamt ausgeglichene, sehr gut aufeinander abgestimmte Besetzung.

Wie sich nach soviel Nachdenklichem, vor allem Ernsten in einer Zugabe noch Freude und Zuversicht mit dem gleichen Thema ausstrahlen lässt, zeigte der Chor mit einer frischen Komposition des Litauers Miškinis.

Am nächsten Sonntag singt der kleine Chor Münster, dann ohne Cellistin, um 17 Uhr in der Pfarrkirche St. Josef in Münster-Kinderhaus.

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