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Fußball-WM in drei Stunden: Premier für E-Sports beim VfL Wolbeck

Münster-Wolbeck (agh). 32 Mannschaften, von Frankreich bis Katar – das muss wohl eine Fußball-Weltmeisterschaft sein. Die startete am Freitag um 18 Uhr in Angelmodde und endete um halb elf – es war eine WM per Playstation, da spielt man kürzere Spiele. Aber von der Gruppenphase bis zum Finale. Möglich machte diese E-Sports-Premiere des VfL Wolbeck der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW), der ein ganzes Set an Vereine verleiht. Da kam im Saal des Restaurants Strandhof im Canu Camp viel Gerät zusammen, von den Konsolen über die Controller bis zu Bildschirmen. Und Kicker aus dem VfL Wolbeck von der D-Jugend bis zur Ersten Mannschaft, teils direkt vom Training am richtigen Fußball. Vor dem Anpfiff wird schon „gezockt“, d.h.: Per Controller lässt man seinen Spieler, und ständig gleich wieder den nächsten – Nakamoto, Endo, Kamato oder eben Dias und Silva, rennen, Übersteiger machen oder Finten, und passen. Oder fowlen, weshalb in einer Warmspiel-Begegnung Messi auch mal aufs Tor schießen darf. Dann ruft Jörg Pöppelbaum, Vorsitzender des VfL Wolbeck und Organisator des Ereignisses, die Fußballer zusammen, bei denen einige zwei Köpfe größer sind als andere. Was aber beim Controller-Kicken nicht so ausschlaggebend ist. Pöppelbaum hat ein solches Turnier beim SCP Preußen erlebt und griff das Angebot des FLVW auf.

Bringt das Zocken etwas für das Spiel auf dem Platz? Ein Vater berichtet, sein junger Sohn versuche durchaus, dafür etwas mitzunehmen. Ein älterer Spieler zweifelt: Beim Zocken schaut man aus der Vogelperspektive, nicht aus der eines Spielers. Das mache einen Unterschied. Das Turnier war für alle offen, Mädchen waren keine dabei. Fußball sei beim Zocken eher nicht ihr Ding, Mädchen spielten eher anders, meint eine Mutter.

Die Vorrunde tobt, Brasilien verliert 0:10 gegen Kamerun – gut drei Stunden später treten die Finalisten an. Da seien noch alle dagewesen, erzählt Pöppelbaum am Samstag. Denn wer schon in der Gruppenphase rausflog, konnte weiterzocken, eben außerhalb des Turniers.

Belgien in Gestalt von Paul Fröhling besiegte im Endspiel Uruguay mit Leon Umbreit, 4:2.

Fröhling unterstützte Pöppelbaum technisch, aber „das meiste haben auch die Kinder selber geregelt“. „Toll“ findet Pöppelbaum, dass ein gutes halbes Dutzend Eltern beim Aufräumen half. Da könne man auch eher an eine Wiederholung denken. Die war auf breites Interesse gestoßen.

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