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Für Schüler: Studierende halfen, Lernlücken zu schließen

Kooperationsprojekt „Anschluss individuell schaffen“ zwischen Stadt, Bezirksregierung und Universität / Rückblick auf drei Monate Förderung in Kleingruppen / Fortsetzung des Projekts nach den Sommerferien

Münster (SMS) Längst nicht alle Kinder und Jugendlichen konnten dem Schulstoff in den langen Phasen der Schulschließung gut folgen – sie waren auf sich allein gestellt und kannten keine erfolgversprechenden Lerntechniken. Um den Anschluss an den Lernstand ihrer Klassen individuell zu schaffen, bekamen rund 250 Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge drei bis sechs in den vergangenen drei Monaten Unterstützung. Mit dem Ende des Distanzunterrichts und der Wiederaufnahme des Schulbetriebs nach den Osterferien startete das Projekt „Anschluss individuell schaffen“ (Ais) der Stadt Münster an 13 Schulen im Stadtgebiet.

Ob Wechsel- oder Präsenzunterricht – 42 Studierende waren beständig im Einsatz, um den Schülerinnen und Schülern dabei zu helfen, Lernlücken in Deutsch und Mathematik zu schließen und sich Techniken des selbstständigen Lernens anzueignen. „Kinder haben hier die Chance, in der Kleingruppe und in der Einzelzuwendung zusätzliche Übungszeit für ihre Lernentwicklung zu nutzen. In der Förderung wird gezielt aufgegriffen, was in der Klasse gelernt und geübt wird“, erklärt Helga Runge, Schulleiterin der Eichendorffschule in Angelmodde. 

Das Ais-Projekt wurde bereits im August 2020 seitens der Bezirksregierung Münster initiiert und an ausgewählten Schulen im gesamten Regierungsbezirk durchgeführt. Nach den Osterferien hat das Amt für Schule und Weiterbildung das Projekt in Kooperation mit der Bezirksregierung Münster und dem Zentrum für Lehrerbildung der Westfälischen Wilhelms-Universität für die Stadt Münster adaptiert. So konnten bis zu den Sommerferien 64 Lerngruppen gefördert werden.

Zum Abschluss der ersten Projektrunde sind die Rückmeldungen sehr positiv. „Die Teilnahme an dem Ais-Projekt war für mich eine Bereicherung. Es war schön, die Kinder individuell fördern zu können, sie zu motivieren und Lernfortschritte festzuhalten. Insgesamt fühle ich mich dadurch besser vorbereitet auf das Referendariat“, sagt Hanim Cigdem, die seit April als Lerncoach an einer Grundschule in Münster tätig war.

Während die Lehramtsstudierenden Erfahrungen in ihrem zukünftigen Berufsfeld sammeln konnten, profitierten die Schülerinnen und Schüler von deren Fachkenntnissen – und das ganz ohne Druck in lernförderlicher Atmosphäre. Ein Grundschulkind resümiert: „Das Lernen macht Spaß, wir schaffen Sachen, die wir sonst nicht geschafft haben. Wir verstehen manchmal Sachen, die wir vorher nicht verstanden haben“. Weitere Rückmeldungen der Schulen, Studierenden und Schülerinnen und Schüler werden zurzeit im Rahmen einer Projektauswertung eingeholt.

Aufgrund seines Erfolgs wird das Kooperationsprojekt nach den Sommerferien im kommenden Schuljahr fortgeführt. Dann werden rund 60 Studierende mehr als 300 Schülerinnen und Schüler in 80 Lerngruppen fördern, um weiterhin einen Beitrag zum Ausgleich pandemiebedingter Benachteiligungen zu leisten.

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