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Freude für Ohr und Gaumen: Gisa Pauly las in Amelsbüren aus Sylt-Büchern

Münster-Amelsbüren.- „Wird es denn auch spannend?“, fragt der Koch die Autorin. Serviert werden Dramatik und Humor: Im ersten Lesestück glucksen die Priele von Sylt vor dem Hintergrund eines Mordes, beim zweiten, noch unveröffentlichten Werk glucksen einige Lauscher. Zu plastisch schildert Gisa Pauly Regeln und Tücken beim Verzehr eines Fischbrötchens. 

Das ist nach dem Nachtisch.

Zu Tafelfreuden exquisiter Art liest Gisa Pauly am Donnerstagabend in Amelsbüren im Restaurant „Davert Jagdhaus“ zuerst aus ihrem Buch „Die Tote am Watt“. Ob der Koch wohl ein Menü zum Krimi kreiiert habe, fragen sich einige der gut zwei Dutzend Gäste im Kaminzimmer. Doch es ist eine Autorin aus dem Münsterland, die diese Veranstaltung der Reihe „Literarische Tafelfreuden“ bestreitet, und so bieten Barbara und Benedikt Freiberger im Davert Jagdhaus eine westfälische Menüfolge. Fisch gibt es schon, aber als „Parfait von Sauerländer Forellen“. Alles läuft wie am Schnürchen, reibungslos und dezent wird serviert, nur eines schafft der Koch nicht mehr: Selbst noch ein wenig hineinzulauschen bei der Künstler-Kollegin.

Feine Charaktere, Gespanntsein auf das Weitere: Da liegt eine Parallele zwischen Menü und Text. Das eine zergeht auf der Zunge, das andere im Ohr. Im freien Vortrag führt Pauly in wohlgesetzten Worten aus der Kaminstube im Schatten von St. Sebastian in das Geschehen hoch im Norden ein, liest dann, bis ein Unterschied sich zeigt: Das eine sättigt, das andere weckt den Appetit. Eine Signierstunde schließt sich an. Aus Hiltrup sind einige doppelt Hungrige gekommen, andere aus Münster, dem Kreis Steinfurt, Coesfeld und aus Frankfurt am Main.

Sie sei in einer wirklich produktiven Phase, meint Gisa Pauly am Rande. An zwei Werken arbeitet sie im Moment und zu dem im April erschienenen Buch „Die Tote am Watt“ gebe es Anfragen für eine Verfilmung. Als schwierig erweise sich jedoch die Besetzung der Carlotta Capella.

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