Freie Sicht auf restaurierten Rathausgiebel in Münster

Münster.- Das "Rathaus" vor dem Rathaus ist bereits verstaut. Statt fotorealistischem Riesenposter gibt es jetzt wieder freie Sicht auf den Natursandstein: Planmäßig zum 31. August hat das Amt für Gebäudemanagement die Sanierung des Rathausgiebels am Prinzipalmarkt abgeschlossen. Sämtliche Natursteinteile sind mit Heißdampf schonend gereinigt worden. Weiterhin wurden 21 stark beschädigte profilierte Natursteine durch Baumberger Sandsteine ersetzt, die ein Steinmetz in der Werkstatt angefertigt und vor Ort fachgerecht eingesetzt hat. Das teilt das Presse- und Informationsamt der Stadt Münster am 31.08.2006 mit.

Wind, Wetter und weitere Umwelteinflüsse nagten am Baumberger und Thüster Sandstein des Rathausgiebels. Starke Schäden in der Fläche und Verkrustungen im Bereich des filigranen Giebelzierrats sind Folgen, die das Amt für Gebäudemanagement jetzt beseitigen ließ. Am 1. Juni begann die Restaurierung, um die Substanz zu erhalten. Zunächst wurden die Fassade, deren Rückseite und Teile der Traufseiten des Rathausgiebels am Prinzipalmarkt eingerüstet.

"Gerade die  Einrüstung der Rückseite stellte eine große Herausforderung dar. Hier musste das Gerüst auf die vorhandene Dachfläche abgesetzt und zusätzlich den Giebelabstrebungen angepasst werden", erklärt Projektleiter Reiner Bertling vom Amt für Gebäudemanagement.

Bei der Restaurierung in diesem Jahr galt es insbesondere, die losen und teilweise schon aufgelösten Schalenoberflächen, die langfristig nicht zu erhalten sind,  abzunehmen und zu entfernen. Anschließend überarbeiteten Experten die Oberflächen der Steine und die Fugen an der gesamten Fläche. Ausgenommen von dieser Restaurierung waren die in den Jahren 2002 und 2004 bearbeiteten Flächen im unteren Giebelteil und an der Traufseite an der Gruetgasse. Die letzte umfangreiche Sanierung des Giebels fand im Jahre 1992 statt.

Zum Thema.:  Domplatz-Oase geht einmalig in die Verlängerung

Dass während der Restaurierungsarbeiten niemand auf den Anblick des gotischen Gebäudes aus dem 14. Jahrhundert verzichten musste, ist dem Geschenk der blowUP media und der Ströer Deutsche Städte Medien an die Stadt zu verdanken: Das 538 Quadratmeter große Riesenposter zeigte den 31 Meter hohen Sandsteingiebel mit seinem filigranen Zierrat im Maßstab 1:1 in fotorealistischer Qualität und erregte bei Bürgern und Touristen viel Aufsehen. Die wohl meist fotografierte Gerüstplane der Stadt lagert jetzt sorgsam gefaltet im Stadtweinhaus, allzeit bereit für weitere Einsätze.