Frauen überholen Männer im Arbeitsmarkt

Seit Beginn der Wirtschaftskrise und der rezessiven Entwicklung wächst der Anteil von Frauen im Arbeitsmarkt. Denn die weltweit radikalen Einschnitte bei Arbeitsplätzen betreffen mit überwiegendem Großteil Männer, berichtet pressetext.de.

Wirtschaftsexperten rechnen demzufolge damit, dass Frauen Männer am Arbeitsmarkt anteilsmäßig sogar überholen werden. Grund dafür ist der New York Times zufolge jedoch keine zunehmende Gleichstellung der Geschlechter. Vielmehr tendieren jene Marktsegmente, in denen vorwiegend Männer beschäftigt sind, zu stärkeren Kürzungen als für Frauen "typische" Branchen. Damit einher geht den Ökonomen zufolge auch eine andere Rollenverteilung in der Gesellschaft, wonach Frauen mehr Arbeitslast auferlegt werde beziehungsweise sie zunehmend die Rolle des Familienunterhalters erhalten. An der ungleichen Entlohnung bei gleicher Tätigkeit werde sich jedoch vorerst nichts ändern.

Der Drang zur eigenständigen Erwerbstätigkeit von Frauen hat sich bereits in den vergangenen Jahren verstärkt. Durch die Rezession würden sich nicht nur Haushaltsbudgets und -gewohnheiten, sondern auch die Rollenverteilung der Geschlechter ändern. Der Prozentsatz jener Familien, deren Unterhalt von Frauen bestritten wird, befinde sich in den USA bereits im Steigen. Dem Bureau of Labor Statistics  bls.gov nach entfielen im November des Vorjahres bereits 49,1 Prozent der Jobs auf US-Amerikanerinnen. Im Zuge der weiteren wirtschaftlichen Eintrübung erwarten die Ökonomen gegen Ende 2009 erstmals einen höheren Arbeitsmarktanteil von Frauen. Beim Einkommen werden Mitarbeiterinnen im Vergleich zu ihren männlichen Pendants jedoch nach wie vor stark benachteiligt. Jedem von Männern verdienten Dollar sollen trotz gleicher Tätigkeit und Arbeitszeit nur 80 Cent an Einkommen für Frauen gegenüberstehen.

Die globale Wirtschaftsentwicklung hat auch am deutschen Arbeitsmarkt ihre Spuren hinterlassen, wie in den jüngsten Arbeitslosenzahlen deutlich wurde. Dabei ist in Deutschland auch auf lange Sicht eine neue Rollenverteilung zu erwarten.