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Fotograf Beat Presser präsentiert im Drostenhof einzigartige Ausstellung zu Klaus Kinski

Fotograf Beat Presser präsentiert im Drostenhof einzigartige Ausstellung zu Klaus Kinski

Vernissage zu Fotos von Beat Presser aus Filmen mit Klaus Kinski. Foto: A. Hasenkamp, Fotograf in Münster.

Münster-Wolbeck. „Kinski“ – auch bislang nicht gezeigtes  Material des Fotografen Beat Presser findet sich in der am Freitag eröffneten Ausstellung über den Schauspieler im Westpreußischen Landesmuseum und lässt an besonderen Momenten der Dreharbeiten für die Filme „Fitzcarraldo“ und „Cobra Verde“ in den 80er Jahren teilhaben.

Zur Vernissage war Presser selbst gekommen und erläuterte viele Situationen und Geschichten hinter den Aufnahmen – weitere Führungen „immer aus dem Stegreif“ bietet er am 21. Juli und am 8. September an.

Er fotografiere nicht mehr so viel selbst, sagte der ausgebildete Fotograf und Kameramann, viel Arbeit fließt in Ausstellungen, auch im Ausland, und seinen Unterricht. Und doch hat er seine Leica M9 schnell zur Hand, fotografiert beim Fototermin mit der Presse selbst, zückt sie auch bei der Vernissage, als Svava Reuter den Flügel spielt.
Weil der Kinski aus Westpreußen stammt, entwickelte Dr. Martin Steinkühler, stellvertretender Direktor des Museums, bei Arbeiten für ein Werk über Persönlichkeiten aus Westpreußen diese Idee. Presser war bereit, die Grafikerin Vera Pechel gestaltete in wenigen Wochen das Buch zur Ausstellung mit 43 Bildern und die Kostümbildnerin schaffte drei Originalkostüme aus Berlin und Frankfurt herbei – die Filmleute seien eine große Familie, so Presser, da sei so etwas möglich. Akribisch plante er die Platzierung der Werke. 70 großformatige Abzüge schmücken nun die Wände des Museums, die meisten entstanden bei seiner Arbeit als Standfotograf für die Filme „Fitzcarraldo“ und „Cobra Verda“ in den 80er Jahren. An diese Fotos darf man Ansprüche stellen – „in meinen Fotos gibt es nicht viele Zufälle“. Immer leite ihn die Frage, wie man eine Geschichte erzählen könnte?
Solche eine Film-Mission konnte auch schon einmal über zwei Jahre dauern, sie führten nach Ghana und Peru, in den Amazonas – viele Beteiligte erkrankten, das Team war dezimiert. Gleichwohl erinnerte sich Presser bei seiner Einführung mit leuchtenden Augen daran.

Bis zu neun Kameras hatte Presser häufig um den Hals gehängt – verschiedene Diafilme, verschiedene Brennweiten und immer bereit für den „magischen Moment“.

Mit Kinski habe er nie Streit gehabt, so Presser. Kennen lernte er ihn schon 1977 in einem Schloss bei Paris – die Filmgeschaft hatte den Zugang verweigert, doch Presser war mit dem Regisseur befreundet, der schleuste ihn ein und der gerade 24-Jährige legte dem Schauspieler seine Zeitschrift „The Village Cry“ vor. Der studierte sie ausführlich – und gab grünes Licht für eine Story und ein mittlerweile berühmtes Titelbild. Es wurde einen lange Zusammenarbeit daraus, denn Presser hatte als Modefotograf viel gelernt, dort aber nicht seine Bestimmung gefunden. Was Presser von Kinski an Momenten einfing, davon ließen sich die Vernissage-Besucher gern einfangen. Die Ausstellung ist bis zum 3. Oktober zu sehen.

Fotografische Eindrücke von der Vernissage mit Beat Presser am 8.04.2011 von Fotograf Andreas Hasenkamp

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