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Forscher-Werkstatt an Grundschule in Angelmodde

Münster.-  "Man könnte auch ein Marmeladenglas nehmen", sagt Claudia Heidsick, Lehrerin an der Grundschule in Angelmodde. "Für die Schüler aber ist es ein Ansporn mit Reagenzgläsern, also mit "echten" Forscherinstrumenten zu arbeiten. Sie sollen neugierige Forscherinnen und Forscher werden, Antworten auf ihre Fragen finden und Phänomene verstehen. Das ist das Ziel des Modellprojektes "Forscherwerkstätten an Grundschulen". Das teilt das Presse- und Informationsamt der Stadt Münster am 02.08.2006 mit.

Fragen stellen

"Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Kinder animiert werden müssen, eigene Fragen zu stellen", beschreibt Heidsick eine Erkenntnis. "Wenn das gelingt, fördert das Modellprojekt nicht nur naturwissenschaftliche Talente, sondern auch eine Grundhaltung, die Kinder anspornt, Dinge zu hinterfragen und Selbstverständliches anzuzweifeln."

Die Eichendorffschule  beteiligt sich seit zwei Jahren mit vier weiteren Offenen Ganztagsgrundschulen (Dreifaltigkeitsschule, Grundschule Berg Fidel, Margaretenschule, Matthias-Claudius-Schule) am Modell Forscherwerkstätten. Jetzt haben die Schulen und die kooperierenden Institute der Universität Münster mit der Projektleiterin Katharina Grosse (städtisches Amt für Schule und Weiterbildung) das dritte und letzte Projektjahr geplant.

Themenkisten zum Ausleihen

In den Forscherwerkstätten wächst von Jahr zu Jahr ein Fundus an Projekten, Materialien, Arbeitsblättern und fachlichen Hintergrundinformationen. Die Grundschule Berg Fidel stellt Themen- oder Experimentierkisten zusammen, die auch von anderen Schulen ausgeliehen werden können. An der Margaretenschule sind im neuen Schuljahr freie Forscherstunden im Angebot, in denen die Fragen der Kinder zum Ausgangspunkt der Arbeit werden sollen.

Jede am Modell beteiligte Schule wird in ihrer Werkstatt-Arbeit von naturwissenschaftlichen Instituten der Universität begleitet. Wissenschaftler und Studierende stehen als Ansprechpartner für Lehrkräfte und Kinder zur Verfügung und begleiten die Forschungsprojekte. Koordiniert vom Zentrum für Lehrerausbildung arbeiten auch im neuen Schuljahr 50 Studierende an den fünf Projektschulen im Unterricht und im Nachmittagsbereich. Vier Institute haben die "Forscherwerkstätten an Grundschulen" bereits in der Ausbildung verankert.

Herausforderung auch für Studierende und Lehrkräfte

Nicht nur die Grundschulkinder stehen vor wissenschaftlichen Herausforderungen: Auch die Studierenden und die Lehrkräfte müssen sich eine "Didaktik des Experimentierens" ganz neu erarbeiten. Denn dieses Wissen haben die erwachsenen Vorbilder dem Nachwuchs voraus:  "Wenn ein Forscher mit der Arbeit beginnt, weiß er vorher nicht, welches Ergebnis er bekommt", sagt Philipp Linder vom Institut für Technik und Didaktik.

Weitere Informationen im Stadtnetz: www.muenster.de/stadt/forscherwerkstatt.

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