Förderverein des Gymnasiums bewilligt weitere Mittel bei geringer Eltern-Beteiligung

Zuletzt aktualisiert 16. März 2024 (zuerst 9. März 2007).

Münster-Wolbeck. Wenn das Geld knapper ist als die beantragten Mittel, dann wird etwas härter gerungen. Und das war am Donnerstagabend zum ersten Mal der Fall bei der Versammlung des Vereins der Freunde und Förderer des Gymnasiums Wolbeck.

Die Mitgliederzahl hat sich erfreulich entwickelt; sie wuchs von 387 auf 434. Niedrig war dagegen am Donnerstag die Präsenz der Eltern. Bernhard Runtenberg, einziger Elternvertreter an diesem Abend, hätte gern weitere Eltern gesehen, meinte er, und sein Amt als Kassenprüfer abgegeben. An seine Seite rückte Kunstlehrer Peter Reuter, der spontan an Ort und Stelle dem Verein beitrat und nun zweiter Kassenprüfer ist. Der Vereinsvorstand könnte das Fernbleiben der Eltern als Ausdruck des Vertrauen in die Arbeit des Vereins werten.

Förderverein Gymnasium WolbeckEine gewisse Verwunderung im Vorstand über die geringe Beteiligung war jedoch deutlich. Dennoch kandidierten Enzio M. Joka und Gerhard Böttner wieder für den Vorstand und wurden unter der Wahlleitung von Schulleiterin Edith Verweyen-Hackmann einstimmig gekürt.

Musikklassen: Projekt wird ausgebaut

Der Umfang eines Antrags bestimmt nicht immer die Geschwindigkeit, mit der er besprochen wird. Ein kleiner Antrag für Latein warf Fragen auf und wurde nicht persönlich vertreten; das hielt auf. Anders beim Beitrag von noch einmal 5000 Euro als Beitrag für die Einrichtung einer weiteren Musikklasse, für die der stellvertretende Schulleiter Helmut Kaiser mit starkem Zulauf rechnet. „Aus der Nummer kommen wir nicht raus“, meinte Böttner mit trockenem Witz, „da müssen wir halt durch und das geben wir auch gern.“

Förderverein Gymnasium Mehr Chancen bei den Anträgen hat, wer sie gut begründet und persönlich vertritt. Dann kann es schon passieren, dass dem Antragsteller nahe gelegt wird, die gewünschte Summe zu erhöhen. Ins Gewicht fällt auch das Engagement der Schüler. Das konnte Referendarin Anne-Kathrin Pütz leicht sichtbar machen: Die Mitglieder ihrer AG Schulgarten hatten flugs für die Sitzung ein Plakat angefertigt. Es machte im Lehrerzimmer ebenso die Runde wie die Foto-Dokumentation zu Klassen als Lebensraum. Beeindruckt zeigte sich der Verein auch vom dauerhaften Interesse der Klassen, die im Projekt Klasse als Lebensraum mit den Kunstlehrern viel Energie investiert haben.

Weiteres Anschauungsmaterial steuerte die Musik bei; sowohl mit einer Hörprobe der Schulband von Wilderich Daniel als auch mit von Eva-Maria Harder mitgebrachten Schlägeln, deren Zustand Böttner als „Elend“ einstufte. Beifall gab es für das Engagement der Vorjahres-Abiturientin Franziska Rieke. Die Wartezeit vor ihrem Studium nutzt sie unter anderem, um mit der Theater-AG eine Komödie vorzubereiten.

Hilfe und Bedingungen des Fördervereins des Gymnasiums Wolbeck

Die Hilfsbereitschaft des Vereins verbindet sich mit Forderungen an die Antragsteller ein. Der Verein will nicht automatisch für Folgekosten eintreten müssen oder für Ausgaben aufkommen, die Sache des Staates sind, machten Joka und Böttner deutlich. Anschaffungen sollen wiederverwendbar sein und die eigene Kreativität ist auszuschöpfen. Und man könne sich auch direkt an Eltern wenden sowie offensiver bei Eintrittsgeldern und beim Spendensammeln vorgehen. Das praktiziert der Vorstand auch selbst. Böttner dankte Enzio M. Joka für sein ausdauerndes Sammeln von Spenden und den Sponsoren. Die Zusammenarbeit im Vorstand funktioniert bestens, sagte Böttner. Schulleiterin Verweyen-Hackmann dankte für die unkomplizierte Zusammenarbeit „auf dem kurzen Dienstweg“. Wie stark die Hilfe des Vereins geschätzt wird, macht auch die Flexibilität der Antragsteller deutlich. Die Vertreter von Biologie und Physik traten zwar für ihre Belange ein, schlugen aber mit Rücksicht auf Etat und andere Projekte von sich aus eine Streckung oder Zurückstellung vor.