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Flüchtlingshilfe SüdOst in Münster weiter mit Zulauf an Helfern

Flüchtlingshilfe SüdOst in Münster weiter mit Zulauf an Helfern

Treffen des Arbeitskreises Flüchtlinge in Südost im Pfarrheim St. Nikolaus in Münster-Wolbeck. Foto: anh.

Münster-Wolbeck. Schon oft war die Runde groß bei Treffen des Arbeitskreises Flüchtlingshilfe Münster SüdOst. Am Donnerstag war Diakon Ralf Bisselik, Koordinator des vor zwei Jahren gegründeten Kreises, dennoch überrascht. Im Saal des Pfarrheims von St. Nikolaus in Wolbeck war so gerade Platz für alle 49. Dazu gehörten drei Sozialarbeiterinnen der Caritas, die gerade nach einer Ausschreibung der Stadt Münster die Betreuung der kommunalen Flüchtlinge im Südosten von Münster übernommen hatte, und vom Bauspieltreff Holtrode Hanna Böhm und Jan Helmich.
Viele der Anwesenden sind schon seit längerem in einem der vielen Schwerpunkte aktiv, vom Friedenscafé über die Umzugshilfe bis zum Deutschunterricht. In Südost, so Bisselik, gebe es derzeit 600 bis 700 Flüchtlinge in kommunaler Verantwortung. „Es läuft nicht immer alles rund“, sagte Bisselik, es gebe „gute Tage und schlechte“. „Das geht beiden Seiten so.“

Unterschiedliches Interesse an Deutschkursen

So berichtete Gerhard Canstein mit einer gewissen Enttäuschung erneut, dass nur ein kleiner Teil der Erwachsenen aus dem Heim auf dem Hof Buddenbäumer regelmäßig am Deutschunterricht teilnehme. Schwierigkeiten gibt es bei der Teilnahme von Frauen. Soweit es am Betreuungsbedarf von Kleinkindern liegt, will der Arbeitskreis sich darum kümmern. Soweit eventuell Männer dies nicht wünschten, sei das kein akzeptabler Grund, klang in den Beiträgen der Runde durch. Moniert wurde Post von der Agentur für Arbeit, „die man als Deutscher schon kaum versteht“, und die Höhe der Kontoführungskosten bei der Sparkasse.

Kitas: Keine Plätze frei

Die Kitas seien voll, auch bei der Einschulung der älteren Kinder, ab zehn Jahren aufwärts, gebe es Kapazitätsprobleme. Unter den Angeboten sind auch ungewöhnliche. Eine Musikerin, die Trommelunterricht anbietet, bot je zwei Plätze für Mädchen und für Jungs an. Von der AWO kam das Angebot ein Dutzends Freikarten für den gemeinsam mit der KG ZiBoMo ausgerichteten Seniorenkarneval.

Heim am Tönskamp voll belegt

Voll belegt sind die 50 Betten in den Häusern am Tönskamp, so die Sozialarbeiterin. Alle seien Familien. Hauptsächlich handle es sich um Syrer, wenige kämen aus dem Irak, Ägypten, Goergien, Aserbaidschan und Bosnien. 30 seien Kinder.  Gardinen und Jalousien seien jetzt da und würden angebracht. Anwesende hatten seit längerem deren Fehlen moniert. Groß sei der Lernwille bei den Flüchtlingen dort, berichtete eine Frau. Sie höre immer: „Irmgard – Schule, Schule!“
Aus der Runde kam die Frage nach der religiösen Zusammensetzung der Flüchtlinge. „Das haben wir nicht erfasst“, sagte eine Sozialarbeiterin. Auf dem Hof Buddenbäumer wurde ein Büro für die Sozialarbeiter eingerichtet.
Noch einmal betonte Bisselik, Helfer müssten nicht selbst Geld ausgeben: Es seien von Privaten und Unternehmen viele Spenden gekommen, gerade vor Weihnachten.

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