Website-Icon Wolbeck & Münster

Finnischer Jugendkammerchor begeistert in Alverskirchen

Finnischer Jugendkammerchor begeistert in Alverskirchen 3

Jugendkammerchor aus Turku, Finnland, in St. Agatha, Alverskirchen. Foto: A. Hasenkamp.

Alverskirchen. Ist Chormusik aus Finnland anders? Die Besucher von St. Agatha konnten es am Mittwochabend erkunden. Angereist war der Jugendchor „Camis“ aus Turku, der zu einer Musikschule gehört. Der Kirchenchor St. Agatha begrüßte die Gäste mit „Auf, auf mein Herz mit Freuden“ von Johann Sebastian Bach. Der Gastchor aus dem hohen Norden wählte als Eröffnung ein Lied in einer Sprache, die ganz Europa verbindet – im Lateinischen. Aber das „Ave Maria“ hatte der Komponist Jaakko Mäntyjärvi, 1963 geboren, ungewöhnlich angelegt: viele Stimmen klangen aus allen Ecken der Kirche, wie das Gemurmel auf einem Marktplatz; ein Teil des 53-köpfigen Chores hatte sich unter der Empore platziert und zog nun ein. Ungewöhnliche Klänge und Rhythmen, auch eine besondere Nutzung des Raums machten einen Teil des Reizes dieses ungewöhnlichen Konzerts aus.

Dazu trugen Werke aus vielen Teilen Europas bei, so Anton Bruckners „Locus iste“, des Ungarn Deák-Bárdos György „Eli eli“, Franz Biebls „Ave Maria“. Der Chor „Camis“ sang mit einer Stimme wie aus einem Guss, füllte die Anrufung Gottes durch Jesus, im „Eli eli“, intensiv aus, nutzte erneut den Raum, als er sieben Sängerinnen von der Empore singen ließ.
Dann nahm der Chor seine qualitätvollen Stimmen, 16 bis 19 Jahre alt, mit in ein ganz anderes Genre, finnische Lieder. In Finnland gebe es zwei Sorten Lieder, die traurigen und die noch traurigeren, erläuterte Chorleiter Kari Jantunen, übersetzt ins Deutsche durch eine Sängerin. Da verliebt sich eine Frau, „der Mann ist so schön“ – es folgt ein Drama. Viele seien erst seit dem August im Chor, so Jantunen, aber die Qualität auch des mehrstimmigen Gesangs begeisterte das Publikum zu Recht, dass seinen Applaus bis zum Schluss aufstauen musste. Englische und deutsche Lieder und ein Gitarren-Solo folgten, am Schluss des Parts des Jugendchores stand der – finnische – Komponist Jean Sibelius mit „Finlandia“.

Jugendkammerchor aus Turku, Finnland, in St. Agatha, Alverskirchen. Foto: A. Hasenkamp.

Das Finale bestritten der Kirchenchor und die Gäste aus Finnland gemeinsam wiederum mit einem international bekannten Stück, dem Kanon „Shalom Chaverim“.
Nach dem Gastspiel in Alverskirchen wartete auf die Finnen noch ein vierter und letzter Auftritt, in Versmold. Dann ging es zurück nach Turku.
Zu verdanken ist der reichhaltige Abend mit seinen interessanten neuen Klängen auf sehr gutem Niveau den „Phänomen der Partnerchöre“. Durch dadurch war Henning mit seinem Christophorus-Jugendkammerchor Chor bereits in Finnland. Mit einem Partnerchor geht es auch weiter, am 13. Juni kommt ein tschechischer Chor – den hat Henning in Norwegen kennengelernt.

Die mobile Version verlassen