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FFF-Demonstration in Münster fordert Klima-Aktion „jetzt“

Der zweite von vielen Blöcken mit nicht mehr als hundert Teilnehmern der FFF-Demo betritt die Straße vor dem Schlossplatz.

Der zweite von vielen Blöcken mit nicht mehr als hundert Teilnehmern der FFF-Demo betritt die Straße vor dem Schlossplatz.

Münster/Fridays For Future (agh). Die erste Demonstration von Fridays For Future Münster seit dem Corona-Ausbruch startete am Freitag vor dem Schloss in Münster. „Unsere Zukunft – deine Wahl“ lautete das Motto.

Die Corona-Regeln händelten die Veranstalter recht kompetent – der Weg war frei für die politischen Anliegen, den zügigen Klimaschutz.

Demonstrieren mit Corona-Regeln? Geht!

Als erstes erinnert ein Organisator von Fridays For Future Münster an die Corona-Regeln zu Abstand und Masken – nicht ein Mensch hat keine Maske, weder zu Beginn noch als der Zug aufbricht. Wo Menschen enger beieinanderstehen, sind es wenige. Da und dort sind es Eltern mit Kind. Nicht immer passt es mit den anderthalb Metern, aber über weite Strecken. Durchaus hilfreich war die Idee mit den 100er-Blöcken, die sich jeweils mit rotem Flatterband abgrenzen gegenüber dem nächsten Block. Demonstrieren unter Corona-Bedingungen – das geht. Anfänglich etwas schleppend, aber es war das erste Mal und darf als gelungen gelten.

Die zweite Durchsage von der Bühne: Symbole mit Bezug zu politischen Parteien, das gehe nicht – weder auf Plakaten noch auch Masken. Es sei Wahlkampf. Wer sich nicht daran halte, werde von Ordnern angesprochen und zur Not von der Teilnahme ausgeschlossen.

Über 1000 Teilnehmer vor dem Schloss in Münster bei Fridays For Future-Demonstration

Präsent unter den hunderten Teilnehmern sind viele mit den verschiedensten Slogans auf ihren selbstgemachten Plakaten. Dazu einige von „Friedensfreunde Dülmen“, zwei mit DGB-Fahne und roten Klamotten, einige Pfadfinder sitzen auf dem Rasen, und auf dem zentralen Weg zum Schloss verteilen Aktive von MBI Zettel: „Münster Liste – bunt und international“.  Vor dem Start des Demonstrations-Zuges wird noch aufgefordert, nicht „zu flyern“, also keine Flyer zu verteilen – die dann ja von Hand zu Hand gehen würden.

So richtig „bunt“ oder divers ist die Teilnehmerschaft nicht – so gut wie alle sehen sehr mitteleuropäisch aus. Aber viele Altersgruppen sind vertreten, überwiegend jüngere, aber auch etliche ältere Menschen – Menschen mittleren Alters aber deutlich weniger. Aber es ist auch ein Freitagmittag.

Später wird die Polizei die Zahl der Teilnehmer der Fridays For Future-Demonstration auf 1200 schätzen. Für die Demonstration vom 20.09.2019 in Münster war die Zahl auf 20.000 geschätzt worden.

FFF kritisiert Ratsfraktionen von FDP, CDU und AfD

Politisch wird es, nämlich klimapolitisch, denn FFF Münster hat die Kommunalwahl zur Klimawahl ausgerufen. Die Teilnahme an zweier ihrer Veranstaltungen habe die CDU abgelehnt, kritisiert eine Sprecherin (zum Zwist zwischen FFF Münster und CDU). Gegen den Ratsbeschluss zur Klimaneutralität bis 2030 hätten der letzten Woche FDP, CDU und AfD gestimmt.

„Wahlhelfer“ zeigt Partei-Positionen in Münster zum Klimaschutz

Um die Positionen der Parteien zum Klimaschutz geht es im sogenannten „Wahlhelfer“, den FFF mit Scientists for Future und Parents for Future erarbeitet hätten. „Für unseren Klima-Wahlhelfer haben wir die Parteiprogramme der zur Kommunalwahl antretenden Parteien analysiert und ausgewertet, um euch eine Übersicht zu bieten und eure Wahlentscheidung zu erleichern.“ Hier geht es zum Wahlhelfer.

„Hambi, hambi, hambi“ schallt es von der Bühne – für den Hambacher Forst, gegen den stufenweisen Ausstieg aus der Kohle-Förderung und -Verbrennung ist man hier eindeutig.

Die erste Musik kommt von „Dachs“ aus Ostwestfalen-Lippe. Die befürworten anscheinend auch illegale Methoden, denn sie singen von einem – einem „Dachs“, der eine Maske aufsetzt, das Smartphone für das Geplante besser zuhause lässt und dann vor dem Staatsanwalt steht. Gegen dieses Eröffnungslied regt sich niemand.

Der Umzug beginnt etwas schleppend, einige Dutzend Meter Flatterband müssen gebändigt werden. An Helfer fehlt es nicht, darüber habe man sich „mega“ gefreut.

Die ersten Blocks finden sich zusammen; unter Corona-Regeln kann es nicht so schnell gehen.

An der Front des zweiten 100er-Blocks stehen Bekannte zusammen; „Anti, Anticapitalista“ skandiert das Grüppchen mehrfach; ein Plakat fordert, RWE zu „enteignen“; rechts und links werden rote Fahnen gezeigt. Vor der Kreuzung ist zu hören: „Was ich gerne hätte, sind autofreie Städte.“

Die Fotostrecke dokumentiert insbesondere die vielen Plakate und Spruchbänder der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Demo am 4.9.2020 (vom Auftakt am Schlossplatz bis zur Ecke am Amtsgericht).

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„Unsere Zukunft, deine Wahl“ – „Lars soll keine Geschichte werden!“ – Fight Neocolonialism – Cilmate Activism und noch etwas – leider unlesbar für nicht Eingeweihte – „Die Erde brennt – Klimakatastophe aufhalten“ steht auf diesem Banner mit einem riesigen Kohlebagger. – „Wählt uns, wir labern wenigstens keine Scheiße“ – „Raise your voice not the sea level“ –  „Wer Umweltprobleme nicht sieht ist selber 1!“ „History has its eyes on you“ – „Freiraum statt Parkraum“ – „Make the planet green again!“ – „Wer will dass die Welt so bleibt wie sie ist der will nicht dass sie bleibt.“ Erich Fried – „There is no money on a dead planet“ steht auf diesem Plakat bei der FFF Münster-Demonstration am 4.9.2020 – „CDU Energiewende, Verkehrswende, Agrarwende – nur verbal vor der Wahl! Plakat auf der FFF-Demo in Münster“ –  „Schluss mit Einweg.“ – „Die Zeit rennt ihr pennt“, steht auf dem Plakat bei der FFF Münster-Demo am 4.9.2020. – „RWE und Co. enteignen“ – „Massentierhaltung verbieten“ – „Ihr behandelt unseren Planeten als hättet ihr einen zweiten im Kofferraum!“ steht auf dem Plakat auf der Fridays For Future Münster-Demo am 4.9.2020 – „Unfuck the world go vegan“ – „Wie kannst du dich nur Klimaschützer nennen während du Milch, Fleisch & Eier isst?“

Plakate bei der FFF Münster-Demo am 4.9.2020
Slogans als Word-Cloud: Die Demonstration von Fridays For Future am 4.9.2020 in Münster

Weitere Berichte zur Demo von Fridays For Future in Münster am 4.9.2020

Bericht in den WN zur Demo.

WDR-Video vom 4.9. aus der Lokalzeit Münsterland

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