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Feuerwehr Münster: „Kyrill“ prägt Bilanz 2007

Münster . 37 085 Einsätze absolvierten Feuerwehr und Rettungsdienst der Stadt Münster im vergangenen Jahr. Die vielfältigen Anforderungen, die dabei an die Feuerwehr gestellt wurden, spiegeln sich in der Einsatzbilanz wider: Gezählt wurden 21 324 Einsätze in der Notfallrettung (2006: 20 216), 12 383 Krankentransporte gemeinsam mit den Sanitätsorganisationen (12 412), 2496 technische Hilfeleistungen (1298) und 882 Brandmeldungen (983). "Dabei springt besonders die markante Zunahme der technischen Hilfeleistungen ins Auge", erläutert Feuerwehr-Chef Benno Fritzen. 

 37 085 Einsätze für Feuerwehr und Rettungsdienst 

Die Erklärung liegt auf der Hand: Von den 2496 technischen Hilfeleistungen gingen allein 1083 auf das Konto des Sturms "Kyrill", der am 18. Januar über Münster hinwegfegte.Für die Feuerwehr Münster war der "Kyrill-Einsatz" der größte in der Nachkriegszeit. In der Leitstelle wurden innerhalb von 24 Stunden 940 Einsätze koordiniert. Während der ersten eineinhalb Stunden war der Notruf 112 völlig überlastet. Beide Löschzüge der Berufsfeuerwehr und alle 20 Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr waren mehr als zwölf Stunden ununterbrochen im Einsatz. Eine echte Ausnahmesituation also, aber für Benno Fritzen ist "Kyrill" trotzdem kein isoliert zu betrachtender Einzelfall: "Die extremen Wetterlagen, bei denen in kurzer Zeit sehr viele Bürgerinnen und Bürger in Not geraten und Hilfe anfordern, nehmen eindeutig an Häufigkeit und Intensität zu."

Rasanter Anstieg bei technischen Hilfeleistungen

So seien die gegenüber den Durchschnittswerten nahezu verdoppelten Einsatzzahlen bei den technischen Hilfeleistungen in den Jahren 2002, 2004 und 2007 jeweils innerhalb von 24 Stunden entstanden. "In solchen Fällen sind wir auch mit Unterstützung aller örtlichen Hilfsorganisationen nicht in der Lage, überall sofort und umfassend zu helfen. Dann müssen Prioritäten gesetzt werden. Aber auch in diesen extremen Situationen haben wir es bislang noch immer geschafft, bei Lebensgefahr oder beispielsweise bei Bränden unverzüglich Hilfe zu leisten."

 Brand bei der Westfalen AG in Gremmendor

Zu den besonders dramatischen Einsätzen des vergangenen Jahres gehörte auch der Brand bei der Westfalen AG in Gremmendorf am 17. Oktober. In einem Betriebsgebäude hatte sich Acetylengas entzündet. Parallel zur Brandbekämpfung wurden das Betriebsgelände und die Nachbarschaft in einem Radius von 100 Metern evakuiert. Schließlich konnte die Feuerwehr das Feuer eindämmen und eine Explosion verhindern.

Während der 24-stündigen Arbeiten kamen alle Einheiten der Feuerwehr Münster im Schichtdienst zum Einsatz.Der folgenschwerste Brand des Jahres 2007 ereignete sich am 25. April in Nienberge: Nachbarn bemerkten am Nachmittag, dass Rauch aus einem Einfamilienhaus an der Stefan-Zweig-Straße austrat. Der Löschzug Nienberge der Freiwilligen Feuerwehr und die Berufsfeuerwehr verschafften sich Zugang zu dem völlig verrauchten Gebäude und fanden die Bewohnerin leblos im Schlafzimmer. Die vom Notarzt sofort eingeleitete Reanimation blieb jedoch leider erfolglos.Zu einem schweren Unfall wurde die Feuerwehr am 27. Juni zum Autobahnkreuz Münster-Süd gerufen: Dort war ein Sattelschlepper in eine Baustelle gerast. Die Feuerwehr musste mit 14 Fahrzeugen und 38 Einsatzkräften, Rettungsassistenten und Notärzten anrücken. Während sich der Rettungsdienst sofort um zwei Bauarbeiter kümmerte, bahnten sich die Einsatzkräfte mühsam den Weg zu einem eingeklemmten Mann. Rettungsassistent und Notarzt erreichten den Schwerverletzten gerade noch rechtzeitig und bewahrten ihn vor dem

Tod.Den Jahresbericht 2007 und weitere Informationen zur Feuerwehr gibt es im Stadtnetz unter www.muenster.de/stadt/feuerwehr.

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