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Feste gefeiert im Werse-Dorf Albersloh: Kabarett, Krimi, Musik und anderes fesselten

Sendenhorst-Albersloh. Krimi, Kabarett und Live-Musik – das Werse-Fest 2006 in Albersloh, organisiert vom Heimatverein, trumpfte mit Vielfalt und Qualität gewaltig auf.

Band „Loneley Hearts Club" gewann Kinder für sich

Gegen halb acht hatte die Band „Loneley Hearts Club“ von den ersten Takten an die Kinder für sich gewonnen. Fast ein Dutzend schlug Purzelbäume auf dem Rasten vor der Bühne, rannte zu „See how they run“ hin und her, guckte ganz genau aus der Nähe beim Musizieren zu oder machte nähere Bekanntschaft mit dem Tambourin.
Der später vom Kabarett analysierte „gemeine Albersloher“ dagegen war auch hier „temporär hinterher“ und genoss erst einmal das Gespräch an den Ständen, die Musik mehr als Beiwerk. Das änderte sich im Laufe der Stunden. Zwischendurch zog Sänger Frank Kreyelkamp alias „Ossi“ mit dem Mikrophon seine Runden durchs Publikum auf der Wiemhove, wobei es zunächst nur die kleinen Albersloher waren, die wie Kletten an ihm hingen. Bis nach Mitternacht gaben die acht Musiker und Sänger alles beim Covern vieler schön und mit viel Leben interpretierter Stücke von den Beatles über Bryan Adams, Cher, Robert Palmer bis zu „Jupp“ Cocker und Robby Williams.

Duo Dorothee und Annette Morbeck

Weg von den Ständen zog die Albersloher zuerst das Duo Dorothee und Annette Morbeck als „Thea und Änne“. Wenngleich Volker Dörken zunächst nachdrücklich per Mikrophon vermitteln musste: “Hallo Bierstand! Das Kabarett fängt jetzt an!“ Dem dichten Kreis um die Bühne gaben die Zwei erst einmal mit, dass sie „nichts zum Lachen“ erwarte. Hochgeistig-Wissenschaftliches war zu erwarten, denn Änne war angetreten, nach dem „kleinen Emanzipinum“ das „grosse Femininum“ zu bestehen. In der Tat bekamen die Männer ihr Fett weg bei der Verkehrs-Analyse. „Mehr im Auto oder mehr zu Hause?“, lautete die eigenwillige Frage. Beschämend die Bilanz für die Männer: Auf die Frage nach dem „letzten Mal“ machte keiner den geforderten Handstand. So werden Theas „drei Methoden der sicheren Manns-Entsorgung“ auf offene Damen-Ohren gestossen sein. Mit ebenso bestechendem Wortwitz nahmen sich die Damen selbst aufs Korn, wenn sie bei ihren Computer-Fortbildungs-Mühen den Erfolg meldeten, sie könnten jetzt Bildschirmschoner selber häkeln. Der Einzelhandels-Diskussion gaben die zwei Damen eine konstruktive Option mit. Albersloh reiche weder ein Discounter noch ein Vollsortimenter, es brauche einen „Einkaufs-Tempel“. Wofür sie St. Ludgerus ausgewählt hatten. Ein Widerspruch des Pfarrgemeinderates lag bis Redaktionsschluss nicht vor.

„Tatort Albersloh“ von „Landei Productions“

Ein weiterer Kracher war der „Tatort Albersloh“ von „Landei Productions“. Die Produktion bestach mit Spannung, Lokalkolorit und vielen liebevollen Details, von der Kamera gut in Szene gesetzt. Der Kiepenkerl mit Mütze unter der Dusche war einer von vielen schlüssigen Gags, die spontane Reaktionen hervorriefen. Übrigens ganz verzögerungsfrei, nicht „temporär hinterher“.

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Spanferkel unter das hungrige Volk gebracht

Auch für den Albersloher Gaumen gab es Abwechslung. Über zehn Stunden Vorbereitung steckten in dem Spanferkel, dann war die Spende eines Albersloher Landwirts, der Robert Denker fast zehn Stunden eingeheizt hatte, von Hermann Meier schnell zerlegt und binnen einer Dreiviertelstunde unter das hungrige Volk gebracht. Eine anscheinend willkommene Ergänzung zum Bier-Stand war jener mit Wein aus Portugal. Bei der ersten Schicht wurden für Jolanda Lütteke, Andreas Lammerding und Steffie Kubla die Gläser knapp.

So wurde auf der Wiemhove der Aufforderung Genüge getan, die das Eröffnungslied im Gottesdienst mit Bischof Martin Happe aus Mauretanien enthielt: „Unser Leben sei ein Fest.“

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