Ferien-Bauprogramm in Münster in Größe XXL

Münster/Schulen. XXL – in dieser Größenordnung stemmt die Stadt Münster in diesen Wochen ihr Ferien-Bauprogramm. Einige Zahlen: Auf 150 Baustellen wird in Bildung und Infrastruktur investiert. In mehr als 50 Schulen sowie anderen städtischen Gebäuden wird renoviert, saniert, instandgesetzt oder – wie am Hansa-Berufskolleg – neu gebaut. Das Auftragsvolumen umfasst 14,6 Millionen Euro. Das ist der dreifache Finanzumfang im Vergleich zu "normalen" Jahren.

An 150 Schulbaustellen in Münster führen Handwerker RegieDas Mammut-Paket finanziert sich aus einem Dreiklang: dem vom Stadtrat initiierten lokalen Konjunkturstützungsprogramm, dem Konjunkturpaket II des Bundes und den im städtischen Haushalt ohnehin eingeplanten Modernisierungsarbeiten. Vieles davon sind kleinteilige Maßnahmen, von denen der Hauptteil an Firmen aus Münster und der Region vergeben wird. "Wir lassen viele Blumen blühen", so Stadtkämmerin Helga Bickeböller zum belebenden Konjunkturprogramm für die heimische Wirtschaft und dem positiven Nutzen für viele Schulen dieser Stadt. "Außerdem tragen wir deutlich zum Abbau des Sanierungsstaus im Schulbereich bei".

Um die Auftragsflut zügig auf den Weg zu bringen, arbeitet die Stadt mit 30 münsterschen Architektur- und Ingenieurbüros zusammen. Das ist ein Vielfaches der sonst üblichen Kooperationen. Einige Vorhaben ziehen sich über das Ferienende hinaus. So stehen im Herbst weitere Investitionen aus Konjunkturmitteln vor allem für den Bereich frühkindliche Bildung an. Erweitert werden die Kindertagesstätten Killingstraße und Emmerbachtal und die Kita am Schulzentrum Wolbeck. Umfassende Sanierungen, die die Energiebilanzen verbessern, stehen außerdem an der Grundschule Kinderhaus West, der Ida-Schule und der Michael-Schule auf dem Programm. Nicht zuletzt folgt der Neubau der Dreifachsporthalle in Roxel.

Arbeiten in Klassenzimmern, in Sporthallen und Pausenhöfen, an Fassaden und auf Flachdächern: An exakt 52 Schulen herrscht in den sechs Ferienwochen Hochbetrieb. Die Palette reicht vom frischen Anstrich und neuen Bodenbelägen über Sanierung von Sanitärbereichen bis hin zu Baumaßnahmen für den Ganztagsbetrieb und energetischen Verbesserungen.

Drei Beispiele:

Matthias-Claudius-Schule

Vom Konjunkturpaket II des Bundes profitiert die Matthias-Claudius-Schule, Gut Insel, mit 294 000 Euro. Dafür werden die alten Toiletten im Hauptgebäude ersetzt. Gleichzeitig nutzt das Amt für Immobilienmanagement die Bauarbeiten für den Einbau eines behindertengerechten WC. Darüber hinaus werden die Toiletten und Umkleiden in der Turnhalle auf einwandfreien Stand gebracht. Schließlich optimiert die Stadt die Regen-Entwässerung und erneuert für 20 000 Euro die Grundleitungen.

Wilhelm-Hittorf-Gymnasium

Emsiges Handwerkertreiben herrscht am Hittorf-Gymnasium gleich auf zwei großen Baustellen. Im Oberstufentrakt – ein Gebäude aus den frühen 70-er Jahren – geht es der verschlissenen Fassade an den Kragen. Stahl-Frostschäden werden freigelegt und behoben und – als Schutz gegen Feuchtigkeit – bekommen die Außenwände eine Beschichtung.

Der Blick aus den Klassenzimmern geht demnächst durch neue Fenster. Ursprünglich sollte die alte Einfachverglasung gegen eine Zweischeibenverglasung ausgetauscht werden. Das hätte Kosten gespart. Aufgrund des zu hohen Gewichtes fiel die Wahl am Ende auf neue Aluminiumfenster, die die Energiebilanz verbessern helfen. Beide Maßnahmen zusammen belaufen sich auf 378 000 Euro.

Noch einmal 177 000 Euro gehen in die Modernisierung von naturwissenschaftlichen Räumen. Für den Unterricht von Biologie und Physik gibt es nach einer Erweiterung mehr Platz. Auch wird das betagte "Hörsaalgestühl" gegen zeitgemäßes Mobilar ausgetauscht. Die Sanierung für das Hiittorf-Gymnasium wird aus dem Berliner Konjunkturprogramm bestritten.

Paul-Gerhardt-Realschule

In der Realschule an der Jüdefelder Straße wird die umfassende Sanierung aus dem Vorjahr fortgesetzt. In der Maßnahme steckt eine geballte Portion Umweltschutz: In die Jahre gekommene Außentüren und einfachverglaste Fenster in Fluren und Klassen machen neuen hochwertigen Elementen Platz. Auch werden die Wärmebrücken im Bereich der Heizkörper vor den Außenwänden beseitigt. Der Austausch der alten Rauchschutztüren in den Schulfluren sorgt für mehr Sicherheit.

Das Paket mit 626 000 Euro schließt auch einen neuen Bodenbelag in einigen Klassenräumen mit ein. Drei WC-Anlagen, die in den Pausen aufgesucht werden, erhalten eine Frischzellenkur. Die Sporthalle bekommt eine neue Glasfassade. Die Realschülerinnen finden künftig außerdem dort sanierte Außentoiletten vor. Auf 539 000 Euro belaufen sich die Kosten rund um den Sportbereich.

195 000 Euro schließlich fließen in den benachbarten Ganztagsbereich in der Überwasserschule. Küche und Aufenthaltsräume entstehen hier für die Paul-Gerhardt-Schüler neu.