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Familienunternehmen als Vorbild für Konzerne

Münster (wid), 12.12.2008. Internationale Konzerne sollten sich Familienunternehmen zum Vorbild nehmen. Das hat Prof. Norbert Winkeljohann, Vorstand der Prüf- und Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse-Coopers, gestern auf dem Unternehmersymposium m:ut 08 in Münster gefordert. "Werte und langfristig ausgerichtetes Wirtschaften machen Familienunternehmen oft stabiler und erfolgreicher als Großkonzerne."

Werte als Erfolgsmodell – diesen Grundtenor schlugen auch die Referenten Heiner Brand, Weltmeister-Trainer der deutschen Handball-Herren, und Benediktinerpater Anselm Grün vor den rund 250 Unternehmern und Entscheidern aus dem Münsterland an.

"Ein Unternehmen ohne Werte wird wertlos", betonte Pater Anselm, Cellerar (wirtschaftlicher Verwalter) der Abtei Münsterschwarzach. Er ist zuversichtlich, dass als Folge der aktuellen Krise in der breiten Masse der Gesellschaft ein Umdenkungsprozess stattfindet, der Werte wieder mehr in den Mittelpunkt rückt. Eine Chance für die Kirche? "Nur, wenn sie Antworten geben kann, die den Menschen helfen und die sie verstehen." Dass auch wertebewusstes Handeln manchmal unverständlich sein kann, räumte Winkeljohann ein: Auch in werteorientierten Unternehmen könnten Entlassungen zugunsten einer Konsolidierung nötig sein. "Der einzelne Betroffene hat dann von den Werten nichts. Er kann nur auf einen neuen Aufschwung hoffen."

Heiner Brand unterstrich, dass der Sport Vorbild gerade für Entscheider sein kann. Auch diese müssen für das Team arbeiten und flexibel sein. "Die Art der Führung ist immer abhängig von den Menschen, mit denen ich zusammenarbeite." Vertrauen, Ehrlichkeit, Leidenschaft, feste Prinzipien – "eine Führungsperson muss für die Mitarbeiter berechenbar sein". Nur so habe er seine Mannschaft zum Weltmeistertitel führen können.

Mit dem Symposium will Organisator Rainer Schlief den Teilnehmern "Impulse für den Alltag geben". Die gute Resonanz auch bei dieser dritten Auflage zeige, wie notwendig solche Anregungen seien. "Gerade dann, wenn sich wie jetzt immer mehr der etablierten Strategien für Unternehmen als Sackgassen erweisen."

Diese Ziele werden auch die Fortsetzungen des Symposiums am 14. Mai und am 3. Dezember verfolgen. Als Referenten haben der Zukunftsforscher Prof. Horst Opaschowski, der Philosoph Prof. Wilhelm Schmid und der Extremsportler und Musiker Joey Kelly (alle 14. Mai) sowie der Abtprimas der Benediktiner Dr. Notker Wolf, der Hirnforscher Prof. Gerhard Roth und Prof. Hans-Dieter Hermann, Mentaltrainer der Fußballnationalmannschaft, (alle 3. Dezember) zugesagt.

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