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„Exposition“ zeigt Sammelausstellung in Salonhängung in der Rudi-Fred-Linke-Galerie

„Exposition“ zeigt Sammelausstellung in Salonhängung in der Rudi-Fred-Linke-Galerie 6

Ute Lilei Dorn, Angelika Jelich, Rudi Fred Linke, Igor Zhuk, Alexander Zakharov, Gamal Kalil.

Münster-Wolbeck. Wenn 600 Quadratmeter Ausstellungsfläche nicht ausreichen für die Werke aus dem Archiv und die Neuzugänge, dann greift ein Galerist zur „Salonhängung“ oder „Petersburger Hängung“, hängt also eng, übereinander, nebeneinander, aneinander. Für „Exposition“ griff Rudi Fred Linke in sieben Tagen Arbeit zur „Wolbecker Hängung“ mit teils rudimentären Abständen. So fanden die Gäste der Vernissage am Samstag „Gemälde soweit das Auge reicht“ vor, wie Dr. Jörg Bockow zur Eröffnung sagt. Werke aus zwanzig Ausstellungen der ersten drei Jahre der Galerie.  Und viel Neues. Altes und Neues, Junges und Altes hängt eng beisammen.

Freche Nähe führt nicht zur Kannibalisierung

Reimt sich eng auf künstlerischen Erfolg? Eine Besucherin sagte, ihr sei nun der Wert einzelner Werke, ihre Besonderheit, besonders aufgefallen. Bockow dazu: „Der gewissermaßen freche, vielleicht sogar respektlose Umgang mit der Kunst macht die Unterschiede deutlicher.“ Nicht eingetreten sei die Befürchtung, die Werke könnten sich „gegenseitig kannibalisieren oder nivellieren“: „Das Gegenteil ist der Fall.“

Impressionen aus dem Erdgeschoss in der Ausstellung „Exposition“ der Galerie Rudi Fred Linke in Wolbeck.

Schon im Erdgeschoss fällt der rasante Wandel in Alexander Zakharovs Malerei auf, stark entsättigte Gemälde hängen neben einem farbenstrotzenden, lebensfrohen Werk. Und, eine Etage höher hat er wieder ganz anderes gehängt: Technisch Seltenes, Monotypien, betitelt „Weiße Muschel“ oder „Farben auf meinem Tisch“. Eine Plastik von Bustamante hat in der Vielzahl der Werke ebenso blaue Nachbarn gefunden, zusammen bilden sie eine harmonische Farbwelt.
Picassos „Stierkämpfer“findet sich als plattensignierte Lithografie , auch ein Nägel-Gemälde von Günter Uecker.

Fast alles ist echt. Bis auf eine Fälschung eines Macke-Motivs von Konrad Kujau. Wie eine Einladung, über Vertrauen zu diskutieren.
Ins Auge stechende Skulpturen haben ebenfalls Platz gefunden: Ute Lilei Dorn kombiniert Keramik mit Silber- und Kupferdraht.

Ute Lilei Dorn: Kapsel.
Blick durch eine Plastik von Bustamante.

Ein „Fährmann“  auf seinem Weg ins Reich des Todes ist Leitmotiv einer Dreier-Serie von Bronze-Skulpturen, „erschöpft und niedergeschlagen“wie Dr. Jörg Bockow zur Eröffnung sagt, „bedrückend“, wie eine Besucherin fühlt – sie mag sich nicht so stellen, dass sein Boot auf  sie zufährt.

Der Fährmann.

Geschaffen hat die düstereren Werke Rudi Fred Linke.
Trotz Hitze, Sommerferien und dank einer Einladungs-Aktion zwecks Kompensation des Post-Streiks hatten über fünfzig Gäste den Weg zum Wolbecker Mühlendamm angetreten.

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